Letzter Vorhang für Andrea Stache-Peters

Ein letztes Mal heißt es am Sonntag für Andrea Stache-Peters Vorhang auf. Denn nach 34 Jahren Spielzeit am Rostocker Volkstheater nimmt die 65-Jährige mit ihrer Rolle als Reiseführerin im Stück „Im Weissen Rössl“ Abschied von Publikum und Schauspielkollegen. Dass Andrea Stache-Peters Schauspielerin werden möchte, wusste sie schon als kleines Mädchen. „In den Ferien habe ich bei meiner Tante immer Stücke inszeniert und gespielt“, erinnert sie sich mit einem Lächeln. Mit viel Ehrgeiz und Engagement findet sie auch zu Hause immer eine Bühne, auf der sie sich ausprobieren kann. „Die anderen Kinder, die mitgespielt haben, hatten nichts zu lachen“, erzählt sie. Ihrem Traum von der Schauspielerei nähert sie sich erstmals mit zwölf Jahren. Sie bewirbt sich beim Theater in ihrer Heimatstadt Radebeul, wird abgelehnt und steuert prompt das dortige Jugendtheater an. Mit Erfolg. Bis zu ihrem 19. Lebensjahr spielt sie viele Rollen, lernt Freilichtbühnen und Kulturhäuser kennen, tritt auch am Landestheater Radebeul auf. Doch beim Schauspiel allein soll es nicht bleiben. „Durch meine Schwester bin ich zur Musik gekommen. So habe ich Geige im Orchester gespielt und im Kirchenchor gesungen“, erzählt die 65-Jährige. Doch an ihrer Leidenschaft, der Schauspielerei, hält sie fest. Andrea Stache-Peters spricht an der Berliner Schauspielschule vor. „Ich war so sehr von mir überzeugt und habe mich derartig verstellt, dass sie mir eine Absage gaben. Da ist für mich eine Welt zusammengebrochen“, erinnert sie sich, als wäre es erst gestern gewesen. Nach vielen turbulenten Jahren ist es dann endlich so weit — Stache-Peters studiert drei Jahre lang an der Rostocker Schauspielschule. „Danach ging ich für vier Spielzeiten an das Theater nach Plauen“, erzählt sie. Bis 1981 ist sie als freischaffende Künstlerin tätig. „In der Zeit bin auch mal beim Fernsehen gewesen“, sagt Stache-Peters. Doch das Schauspiel im Theater ist viel schöner. Und so steht sie ab 1981 dauerhaft auf den Bühnenbrettern im Rostocker Volkstheater. Bis morgen, dann fällt nicht nur für das „Weisse Rössl“ der letzte Vorhang, sondern auch für die Schauspielerin Andrea Stache-Peters. „Die Zeit hier am Theater ist trotz Höhen und Tiefen schön gewesen, ich habe viele Menschen kennengelernt“, denkt sie zurück. Ein besonderes Geschenk war das Mitwirken im Stück „Im Weissen Rössl“: „Es hat mir viel Freude bereitet, die Arbeit mit dem Regisseur war super.“ So ganz wird sie dem Theater noch nicht den Rücken kehren: „Man kann schlecht aufhören. Ich werde noch kleine Rollen nebenbei spielen, auf der Niederdeutschen Bühne.“ Zudem leitet sie seit 1991 in Ribnitz-Damgarten die Theatergruppe „Schlündelgründer“. Ihren Ausgleich findet Andrea Stache-Peters auf dem Land und beim Tai-Chi... Als Schau- spielerin sollte man immer auf sich selbst hören und an sich glauben. Selbst- zweifel sind fehl am Platz.“ Andrea Stache-Peters, Volkstheater Diana Süss

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