Vom hohen Norden nach Westafrika

. Im vergangenen Jahr hat Leonhard Kipp aus dem Schwaaner Ortsteil Bandow seinen Freiwilligendienst an einer Schule in Agona Swedru im westafrikanischen Ghana geleistet. Über das Deutsche Rote Kreuz Mecklenburg-Vorpommern erhielt der junge Mann einen Platz im bundesgeförderten Programm. Bis zu 100 Freiwillige schickt die Organisation so jährlich in die Welt. Nach Ghana geht es für etwa 20 Freiwillige. In der Agona Municipal Assembly School betreute Leonhard Kipp den Computerraum. Er kümmerte sich um die Einrichtung und Instandhaltung der Technik, beaufsichtigte die Schüler und unterrichtete Kinder in Informatik. „Die Anfangszeit war echt turbulent“, konstatiert der Mecklenburger. „Nicht nur musste ich mich an die neuen Gegebenheiten in meiner Gastfamilie gewöhnen, wie zum Beispiel das Essen, die Lautstärke oder das Leben mit mehreren Familienmitgliedern, sondern auch an die Schule. Die Art und Weise des Lernens und der Umgang miteinander sind sehr verschieden.“ Auch außerhalb der Schule hat Leonhard viel erlebt: „Besonders prägend war für mich, als ich mit meinen Freunden gereist bin. An einem sehr heißen Tag saßen wir eingeengt in einem Kleinbus und fuhren zwei Stunden bei sengender Hitze während der Trockenzeit durch die Savanne nach Yendi. Dort gewährte uns der lokale König eine Audienz. Der Tag, wie auch die komplette Reise, ist mir bis heute in guter Erinnerung geblieben.“ Der Bandower hatte sich vorgenommen, das Jahr auch für sich selbst und die Reflexion seiner Wertvorstellungen zu nutzen. „Ich habe für mich gelernt, dass einige der Einstellungen und Lebensweisen, die ich in Deutschland als die besten angesehen habe, anderswo gar nicht funktionieren.“ Im nächsten Durchgang des Auslandsfreiwilligendienstes 2018/2019 hat das DRK MV noch freie Plätze zu vergeben. Für Interessierte kann es neben Ghana unter anderem nach Israel, Peru, Vietnam, Österreich, Polen, Dänemark oder Italien gehen. Über die Kosten eines solchen Einsatzes brauchen sich die Freiwilligen keine Gedanken zu machen. Die Bundesregierung fördert das Programm, übernimmt den Versicherungsschutz sowie Unterkunfts- und Verpflegungskosten. Auch ein monatliches Taschengeld wird gezahlt. Zukünftigen Freiwilligen empfiehlt Leonhard Kipp, dass sie möglichst ohne Vorurteile ihren Freiwilligendienst beginnen und die Dinge auf sich zukommen lassen sollten. „Vieles habe ich erst nach Monaten verstanden. Man sollte sich ganz viel Zeit lassen und sich keinen Druck machen, so schnell wie möglich alles gesehen und gelernt zu haben.“ Bis zu 100 Freiwillige gehen mit dem DRK MV nach Ghana, Israel, Peru, Vietnam, Österreich, Polen, Dänemark oder Italien. Der nächste Jahrgang beginnt am 1. September. Der Staat übernimmt die Versicherung sowie Unterkunfts- und Verpflegungskosten. Es gibt zudem Taschengeld. Kontakt: Deutsches Rotes Kreuz Mecklenburg-Vorpomnmern, Wismarsche Straße 298, 19055 Schwerin, im Internet auf www.drk-freiwillig-mv.de oder unter ☎ 0385 / 5 93 78 20 OZ

Bandow/Schwerin - Vom hohen Norden nach Westafrika