Warnemünder "Lichterglanz": Veranstaltung unter Corona-Bedingungen

Helle und bunte Lichter erhellen den dunklen Warnemünder Kurpark am Mittwochnachmittag. Sie wechseln ihre Farben und hüllen Bäume und Büsche in einen besonderen Glanz. Im Hintergrund sind leise Musikklänge zu vernehmen. Spaziergänger bleiben neugierig stehen. „Die leuchtenden Tiere gefallen mir am besten“,sagt die achtjährige Charlotte aus Schmarl, die vor den weiß leuchtenden Rentier-Figuren steht. „Wir sind extra hergekommen, um das zu sehen. Ich finde das sehr schön.“ Ihre Großmutter nickt. „So viel ist ja gerade nicht los und das ist eine schöne Abwechslung in den Winterferien“, sagt Anneliese Krause. „Der Spaziergang durch den schön geschmückten Park entschleunigt sehr.“ „Lichterglanz“ im Erlebniswinter: Der Warnemünder „Lichterglanz“ ist Teil der Aktion „Erlebniswinter“, der vom Kulturamt und dem Rostocker Großmarkt organisiert wird. Bis Ende März gibt es verschiedene kulturelle Projekte in verschiedenen Stadtgebieten Rostocks. Neben den Lichtinstallationen, die noch bis Sonnabend täglich von 17 bis 20 Uhr zu sehen sind, treten verschiedene Künstler auf. Den Start macht das Walter-Martinez-Trio, außerdem erwarten die Spaziergänger irische Musik sowie eine Feuershow. Gespannt verfolgen die Warnemünder zudem den „Walking Act“ von Künstlerin Josafira, die eine Lichtershow zum Besten gibt. Mehr lesen: Wie der Rostocker Mau-Club Norddeutschlands Bands durch den Lockdown hilft Viele Details: „Das ist schon ein Highlight in der aktuellen Zeit“, sagt Wolfgang Weiser aus Groß Klein, der mit seinem Enkelsohn Johann unterwegs ist. „Leider spielt das Wetter nicht so mit. Vor zwei Tagen wäre das im dichten Schnee bestimmt noch schöner gewesen.“ Statt durch Schnee stapfen die Spaziergänger an diesem Abend über einen matschigen Boden. „Aber es lohnt sich trotzdem“, sagt Doris Weiser. „Auf den ersten Blick habe ich gedacht, dass hier ziemlich wenig aufgebaut ist, aber wenn man genauer hinsieht, sind hier viele schöne leuchtende Details.“ Mehr lesen: Kino, Kunst, Konzerte: Wie Rostocks Erlebniswinter trotz Lockdown weitergeht Keine Menschenansammlungen: Die kleinen Aktionen sind bewusst weiträumig verteilt, Essen und Getränke werden nicht verkauft. Spaziergänger halten auf dem Weg durch den Park kurz an, beobachten das Spektakel und ziehen weiter. „Ich denke, dass das bei den Warnemündern gut ankommt, schließlich sind ja auch noch Ferien und dann werden sicher auch noch Familien vorbeischauen“, sagt Heiko Lange, Chef der „Highlights Event“-Agentur. Zu großen Menschenansammlungen darf es hingegen nicht kommen. „Daher haben wir auch nicht all zu viel Werbung gemacht“, sagt der Organisator. „Wir wollen die Veranstaltung nicht abbrechen müssen. Aber wir sind auf jeden Fall darauf vorbereitet.“ Ein Stück Normalität: Der Kurpark eigne sich besonders für solche Veranstaltungen, wie Lange betont: „Ich finde ihn außergewöhnlich schön und gerade für so schicke und außergewöhnliche Ereignisse ist er sehr geeignet“, sagt er. „Hier kann man keinen großen Rummel aufbauen, aber das will ja auch keiner.“ Die Jahreszeit eigne sich besonders, um noch viel mit Licht auszuprobieren. Lange ist erleichtert, ein Stück Normalität in den Lockdown zu bringen. „Wir freuen uns sehr, dass wir überhaupt mal wieder was machen können. Ob das die Musikgruppen sind, die da auftreten, die Stelzenläufer und die Feuerkünstler oder die Beleuchter, die da mitwirken – wir sind glücklich, wieder tätig zu sein.“ Das merke er auch beim Publikum. „Wir haben gestern und heute aufgebaut und da haben viele neugierig gefragt, was wir da machen“, sagt er. „Alle waren sehr aufgeschlossen und erfreut, dass wieder ein bisschen was stattfindet.“ Von Katharina Ahlers