Das Rostocker Volkstheater muss in der laufenden Spielzeit, der ersten des neuen Intendanten Sewan Latchinian, einen deutlichen Rückgang der Besucherzahlen hinnehmen. Seit Beginn der Spielzeit im vergangenen September seien rund 91000 Zuschauer gezählt worden. Mit den dort bisher nicht eingerechneten Gastspielen am Haus werde in der Spielzeit mit rund 110000 gerechnet, sagte der Kaufmännische Geschäftsführer Stefan Rosinski am Mittwoch. Im Jahr zuvor seien es noch 121000 Besucher gewesen. Damit habe das Theater aktuell einen der niedrigsten Besucherwerte im Vergleich zu vergangenen Jahren. Nur 2012, in der Not-Spielzeit mit Theaterzelt, seien es mit 88 000 weniger gewesen.
Ursachen für den Besucherschwund sehe er einige: So habe es weniger Vorstellungen gegeben, da viel Zeit für neue Produktionen verwendet worden sei. Auch die Orientierung hin zum Schauspiel habe die Zahlen veringert. „Musiktheater und Tanz sind eben wirtschaftlicher“, sagt der Geschäftsführer. Gerade diese beiden Sparten, die mehr Zuschauer und Geld einbrächten, sollen aber nach Bürgerschaftsbeschluss im 2+2-Sparten-Modell gestrichen werden. Rosinski: „Nur Schauspiel und Orchester – das wird sich nicht rechnen.“ In der kommenden Spielzeit solle sogar wieder mehr auf die Zuschauer ziehenden Produktionen gesetzt werden.
Frank Pubantz