Wirtschaft macht Wind für Olympia

Der Rostocker Greif neben Segeln auf einer Welle, darunter zu lesen: „Segeln zum Greifen“ — dieses Logo soll in den nächsten Tagen an vielen Stellen in Rostock zu sehen sein, wünscht sich Claus Ruhe Madsen, Präsident der Industrie- und Handelskammer Rostock. Zahlreiche Akteure aus der Wirtschaft sowie Stadt und Universität signalisierten gestern, sich für Olympische Segelwettbewerbe in Warnemünde im Jahr 2024 stark zu machen. Ob Hamburg Olympiastadt 2024 wird, entscheidet sich erst im Herbst 2017 in Peru. Ob Hamburg mit dem Segelrevier Warnemünde ins Rennen geht, steht möglicherweise bereits in einigen Wochen fest. Vom 9. bis 11. April besucht eine Auswahlkommission die Konkurrenten Rostock, Lübeck und Kiel. Matthias Bohn, Eurawasser-Sprecher und Mitglied im Initiativkreis Wirtschaft, der die Kampagne vorbereitete, rechnet danach mit einer schnellen Entscheidung und ist optimistisch. „Ich glaube fest daran, dass wir Chancen haben, weil die Zusammensetzung der Kommission sich verändert hat.“ Jeweils drei Vertreter aus Hamburg, vom Deutschen Olympischen Sportbund und vom Deutschen Segler-Verband kommen zur Begutachtung. Wie der 9. April abläuft, werde jetzt vorbereitet. Oberbürgermeister Roland Methling (UFR) freut sich darüber, dass sich neben Sportminister Lorenz Caffier (CDU) an diesem Tag auch Ministerpräsident Erwin Sellering (SPD) hinter Rostock stellt. Im Gegensatz zu Berlin hatte sich Hamburg in seiner Olympia-Bewerbung zunächst für Kiel ausgesprochen. „Zu sagen, dass wir keine Chance haben, wäre der verkehrte Ansatz“, gibt sich Claus Ruhe Madsen kämpferisch. „Wer nicht zum Wettbewerb antritt, hat schon verloren.“ Der Welt sollte das beste Segelrevier nicht vorenthalten werden. Ab sofort sollen nicht nur Unternehmen das neue Logo für ihre Werbung nutzen. Die Handwerker werden das tun. „Olympische Spiele bringen für die Wirtschaft in der Region einen spürbaren Aufschwung“, sagt Claudia Alder, Hauptgeschäftsführerin der Handwerkskammer. So löse bereits die Vorbereitung der Spiele beim Auf- und Ausbau der gesamten Infrastruktur wichtige Aufträge aus, sichert damit auch Arbeits- und Ausbildungsplätze. Oberbürgermeister Methling begrüßt das Engagement. „Wir freuen uns über die Geschlossenheit, mit der die Wirtschaft für Olympia eintritt.“ Rostock habe die Fähigkeit, die Wettbewerbe auszurichten. Auch Uni-Rektor Wolfgang Schareck stellt sich demonstrativ hinter die Bewerbung, bietet sein Hauptgebäude für Veranstaltungen an. „Wichtig ist, dass alle mitmachen“, erhofft sich Matthias Bohn ein Engagement aller in der Stadt. Bei der Wahl des Slogans „Segeln zum Greifen“ scheinen sich die Rostocker allerdings kaum bei den Mitbewerbern informiert zu haben. Das Motto des Lübecker Konzepts von 2002: „Segeln zum Greifen nah“. Entscheidung zum Segeln könnte im April fallen Am 9. April bekommt Warnemünde Gelegenheit, sich als Segelrevier für die Hamburger Olympia-Bewerbung einer Auswahlkommission zu präsentieren. Am 10. und 11. April müssen dann die Mitbewerber Lübeck-Travemünde und Kiel ihre Konzepte vorstellen. Die Kommission besteht aus jeweils drei Vertretern der Hansestadt Hamburg, des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) und des Deutschen Seglerverbandes (DSV). Es wird damit gerechnet, dass sich Hamburg dann wenige Tage danach entscheidet, mit welchem Segelrevier die Hansestadt in die Bewerbung um die Olympischen Spiele 2024 geht. Die endgültige Entscheidung über die Vergabe treffen die Mitglieder des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) im Herbst 2017. Wer nicht zum Wettbewerb antritt, hat schon verloren. Wichtig ist, dass jeder mitmacht.“Claus Ruhe Madsen, IHK-Präsident Thomas Niebuhr

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