Gegen zunehmende Wahlmüdigkeit und drohenden Demokratieverlust machen verstärkt auch Schulen in Mecklenburg-Vorpommern mobil. Jede dritte weiterführende Schule im Nordosten beteiligt sich in diesem Jahr am Schulprojekt Juniorwahl, bei dem die Bundestagswahl im Unterricht simuliert wird. Wie die bundesweite Initiative am Mittwoch in Berlin mitteilte, gehört Mecklenburg-Vorpommern damit neben Bremen und Hamburg zu den Bundesländern mit der höchsten Beteiligungsquote. Die Juniorwahl erfolgt eine Woche vor der Bundestagswahl. Das Ergebnis wird dann am Wahlsonntag, dem 22. September, veröffentlicht. An dem Projekt, bei dem Schülern der Wert freier Wahlen vermittelt wird, nehmen bundesweit mehr als 2200 Schulen und rund 500 000 Jugendliche teil.
Seit Jahren gehen die Wahlbeteiligungen tendenziell zurück. 2009 war in Mecklenburg-Vorpommern die Beteiligung an einer Bundestagswahl mit 63 Prozent erstmals unter die 70-Prozent-Marke gefallen. Vor allem junge Menschen verzichteten auf ihr Wahlrecht. Die bislang höchste Beteiligung hatte es 1998 mit 79,4 Prozent gegeben.
Das Projekt Juniorwahl gibt es seit 1999 bundesweit zu allen Europa-, Bundestags- und Landtagswahlen. Seither haben sich mehr als eine Million Jugendliche beteiligt. Damit zählt die Juniorwahl nach Angaben der Organisatoren zu den größten Schulprojekten in Deutschland.
dpa