Dieses Kleinkunstfestival, mittlerweile wird die Nummer 25 gezählt, ist eine gute Tradition. An zwei Abenden strömen mehr als 17 000 Gäste in den Park des Ludwigsluster Schlosses.
Für den Freitag und Samstag hatten die Festspiele Mecklenburg-Vorpommern wieder ein buntes Kleinkunstprogramm vorbereitet. 31 Einzelkünstler, Duos und Ensembles spielten abwechselnd an 25 Orten im Park.
Die lauschigen Spielorte sind das Besondere an diesem Fest, so die Bühnen an der Grotte oder am Louisen-Mausoleum. Das breitgefächerte Angebot reichte von Comedy (Timo Wopp) über Jonglage (Lee Hayes als „Whiskey Juggler“) oder Straßentheater (Capuchini Circo) bis hin zu Musik (Marc Masconi).
Mit Ablaufplan im Park unterwegs
Letzterer hatte sich als Sänger auf der Bühne am Schweizer Haus auf die Songs von Frank Sinatra, Tom Jones und Tony Christie spezialisiert und bot im Halbplayback Songs wie „The Lady is A Tramp“, „Help Yourself“ oder „Is This The Way To Amarillo“, natürlich mit Mitklatsch- und Mitsingeffekt. Das machte gute Laune und auch darum ging es im Schlosspark: Vier Stunden lang, mit kleinen Pausen dazwischen, servierten die beteiligten Künstler ihre kurzen Programme, die selten länger als 15 Minuten dauerten, dafür bis zu viermal pro Abend dargeboten wurden.
Für das Publikum, bewaffnet mit dem Ablaufplan, war also eine genaue Planung möglich, um möglichst viel vom Angebot zu erwischen. Andere Möglichkeit: sich einfach treiben lassen, stehenbleiben, zuhören, weiterziehen, sich amüsieren.
So konnte das Publikum erleben, wie es Comedian Timo Wopp gelang, mit drei Bowlingkugeln zu jonglieren. Oder dem Duo „Emmi und Willnowski“ dabei zuzuhören, wie sie ihre Eheprobleme verarbeitete, der Titel des Programms lautete: „Rosenkrieg mit Live-Musik“. Und sich vom Cirque Exalté auf der Schlosswiese mit einer „Akrobatik-Show über die Liebe“ beeindrucken lassen.
Kleinkunst in familiärer Atmosphäre
Eingebettet war das Fest in eine entspannte Picknick-Atmosphäre. Denn das Kleine Fest im großen Park hat sich als lohnendes Ziel eines Familienausflugs erwiesen, hier kampierte man auf der Schlosswiese, verzehrte den mitgebrachten Proviant und ließ es sich gutgehen. Wer nichts Kulinarisches dabei hatte, fand im Schlosspark allerlei Einkehrmöglichkeiten.
Eine besondere Augenweide sind immer wieder die fantasievoll verkleideten Künstler, die im Park flanieren, sie tragen Titel wie „Grüne Bäume“, „Große Frösche“ oder „Sea Sphere – die Meerjungfrau“. Besonders auf die kleinen Besucher übten diese farbenfrohen Fantasiewesen eine große Anziehungskraft aus.
Und auch dies ist Konzept dieses Festes, ein Kleinkunstprogramm, das einfach für alle Altersgruppen da ist. Und Kleinkunst kommt manchmal auch ohne Worte aus, so wie beim Duo „Jigalov & Fred“. Sehr wortreich dagegen war Detlef Wutschik, der hinter einer Puppe steckte, die er Werner Momsen genannt hat, sein sehr ergiebiges Thema war „Abenteuer Urlaub“.
So dauerte das Programm im Schlosspark an beiden Abenden von 18 Uhr bis zum Dunkelwerden, für 22.30 Uhr hatten die Veranstalter jeweils ein Feuerwerk angesetzt. Und auch ein paar Regentropfen konnten den Spaß nicht schmälern.
Von Thorsten Czarkowski