100 Gäste beim IHK-Sommertreff in Selmsdorf

Es mag ein Zufall gewesen sein, aber etwas Besonderes hatte es schon, dass am Mittwoch rund 100 Unternehmer aus der Region ausgerechnet im Selmsdorfer Gewerbegebiet, dort wo einst der Grenzübergang zwischen BRD und DDR war, zusammenfanden. Der 17. Juni war bis 1990 in der Bundesrepublik der Tag der deutschen Einheit, in Gedenken an die Volksaufstände in der DDR von 1953, die mithilfe sowjetischer Panzer niedergeschlagen worden waren. „Es ist auch ein historischer Tag“, sagte Jörg Reick, Geschäftsführer der Firma Instamak, die ihre Hallen für den Sommertreff der Industrie- und Handelskammer zu Schwerin zur Verfügung gestellt hatte. Das Unternehmen stellt Reparaturasphalt für Straßen her und passte damit ebenso gut zum Datum, oder wie es Jörg Reick sagte: „Straßen verbinden Menschen.“ Bei Musik des Trios „Minor Swing“ und dem Büfett von Matthias Buhse, Chef der Kantine im ehemaligen Überbetrieblichen Ausbildungszentrum in Grevesmühlen (heute Diakonie), kamen die Gäste ins Gespräch. Neben Unternehmern aus der Region waren auch diverse Politiker und Behördenvertreter gekommen. Mit Mathias Diederich, Christiane Lösel und Heiko Boje war die Führungsriege der Wirtschaftsförderung der Verwaltung angereist, angeführt von Landrätin Kerstin Weiss und ihrem 1. Stellvertreter Gerhard Rappen. Weiss betonte die wirtschaftliche Stärke des Landkreises. „Auch 2014 erwirtschafteten die Industriebetriebe von Nordwestmecklenburg wieder den größten Gesamtumsatz in Mecklenburg-Vorpommern im Vergleich zu den anderen Kreisen“, sagte sie. Peter Todt, stellvertretender IHK-Hauptgeschäftsführer, hob die konjukturelle Stabilität der Region hervor, verwies aber auch auf den schwierigen Ausbildungsmarkt. 2900 offenen Ausbildungsstellen stünden derzeit 2310 Bewerber gegenüber. Diese und andere Themen wurden in den Gesprächen der Gäste weitervertieft. Vor allem aber ging es ums Kennenlernen. „Man trifft hier Leute aus der Region, die man üblicherweise nicht trifft. Möglicherweise ergeben sich dadurch Kontakte“, sagte Eckhard Mazewitsch von der CIM Innovative Technologie gGmbH Wismar, der sich unter anderem angeregt mit Wolfgang Glaner aus Karow, Ingenieur und SPD-Fraktionsvorsitzender im Kreistag, unterhielt. Eine ähnlich weite Anreise hatten auch Boltenhagens Kurdirektorin Claudia Hörl oder die Landtagsabgeordnete Simone Oldenburg (Die Linke) aus Gägelow. Etwas näher dran war Selmsdorfs Bürgermeister Marcus Kreft, der sich nicht nur mit seinem Amtskollegen aus Grevesmühlen Jürgen Ditz oder seinem Vorgänger Detlef Hitzigrat gut gelaunt unterhielt. Kreft nutzte auch die Gelegenheit, mit den Vertretern der Kreisverwaltung über die Erweiterung des Selmsdorfer Gewerbegebiets zu sprechen. „Es ist gefragt, aber es ist voll“, sagte er. Allerdings stehen umweltschutzrechtliche Belange der Erweiterung im Weg. Robert Niemeyer

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