25 Jahre Kunstverein: Ausstellung zum Jubiläum

Die „Gemeinschaft Wismarer Künstler und Kunstfreunde“ feiert in diesem Jahr das 25-jährige Bestehen ihres Vereins. Dazu gibt es ein Fest und eine große Gemeinschaftsausstellung, die morgen in der Galerie hinter dem Rathaus eröffnet wird. Zeit für einen Rückblick: „Am 28. Januar 1990 haben wir den Verein in Hoben gegründet“, erzählt Künstler Klaus-Dieter Steinberg, einer der Gründer. Damals waren auch noch Bildhauer und Maler aus Lübeck dabei. „Von ihnen haben wir die erste Satzung, wir hatten ja keine Ahnung“, sagt Steinberg. Die erforderliche Anzahl Mitglieder für eine Vereinsgründung kam in Hoben gerade so zusammen. Beim folgenden Treffen im Wismarer Museum kamen mehr Gäste und traten dem Verein bei. „Wir hatten zu Anfang immer mehr Förderer als Künstler“, erklärt Klaus-Dieter Steinberg. Die Förderer fehlen mittlerweile, es ist schwer für Kunst. Trotz der vielen Hochschulprofessoren, Ärzte und Beamten in Wismar, die Kunst traditionell sehr schätzen. Aus den mehr als 50 Mitgliedern in den 1990er-Jahren sind derzeit 43 geworden. Hinzu kommen die klammen kommunalen Haushalte. „Wir müssen die Miete für das Haus erwirtschaften“, sagt Sabine Doll, auch wenn die Summe weit geringer ist als das, was sonst für so ein Objekt in der Lage fällig wäre. „Als Verein haben wir keinen finanziellen Puffer, aber ein Sahnestückchen von Galerie“, erklärt Klaus-Dieter Steinberg. Die Künstler erzählen von den Anfängen in den engen Räumen, von der unsanierten Galerie mit dem undichten Dach und ohne Toilette. „Die Stadt hatte die Galerie als Museumsgalerie betrieben, die Planstelle der Galeristin wurde gestrichen“, erinnert sich Sabine Doll. Seit mehr als zwei Jahrzehnten ist sie die Galeristin im Hause. „Wir haben uns zusammen gesetzt und gesagt, dass ist jetzt unsere Chance, die Galerie zu übernehmen“, erzählt sie weiter aus der Entstehungsgeschichte des Vereins. Die Galerie gab es schon viel länger: „Als es 1979 hier mit der Galerie angefangen hat, gab es hinten die Kiste mit Kohlen zum Heizen, der Ofen machte die ganze Bude blau“, berichtet Sabine Doll. Eine spannende Zeit. Nach der Wende wollten die Galeristen das Haus in Erbbaurecht erwerben und sanieren. Sie hatten sogar schon Gespräche mit der Bank und den Handwerkern. Daraus wurde nichts. Sabine Doll: „Als die damalige Bürgermeisterin davon hörte, hat sie es abgeschmettert und gesagt, sie mache das! Wir waren sprachlos.“ Im positiven Sinne, denn nun wurde das Haus sehr hochwertig als Galerie saniert. Inklusive Außenwerbung und leuchtender Fassade. Am 21. August 2002 wurde die Galerie eingeweiht. „Seitem hatten wir 126 Ausstellungen im Haus, insgesamt waren es aber schon über 200 mit dem Verein“, sagt Angelika John. Denn die Künstlergemeinschaft ist auch regelmäßig zu Ausstellungen im Ausland. Der Austausch mit ähnlichen Gemeinschaften ist wichtig. Die Künstler erzählen von Projekten der vergangenen Jahre: von Kunst in Norwegen, kunstvoller Badinstallationen auf der Hamburger Messe sowie Aktionen, Auktionen und Ausstellungen in Wismar. Versteigerung Am 8. Juli, Mittwoch, um 19.30 Uhr wird die Ausstellung „Jungfräulich — neuste Arbeiten aus den Ateliers Wismarer Künstler und Gäste“ eröffnet. Dazu gibt es ein kleines Fest zum 25-jährigen Bestehen des Vereins. Musik macht Marta Olejko aus Schwerin. Eine amerikanische Versteigerung wird zugunsten der Galerie durchgeführt. Der Eintritt ist frei. Die Galerie Hinter dem Rathaus 8 im Wismarer Stadtzentrum ist dienstags bis freitags von 12 bis 18 Uhr geöffnet, sonnabends von 11 bis 16 Uhr. Als Verein haben wir keinen finanziellen Puffer, aber ein Sahnestückchen von Galerie!“Künstler Klaus-Dieter Steinberg aus Hoben zählt zu den Gründern des Vereins Nicole Hollatz

Wismar - 25 Jahre Kunstverein: Ausstellung zum Jubiläum