Absurd: Umleitung statt Reparatur

Die Gemeinde Kalkhorst muss eine Umleitung für den Rad- und Wanderweg auf dem ehemaligen Kolonnenweg direkt an der Ostseeküste planen. 1,3 Millionen Euro wird der Ausbau vorhandener Wege insgesamt kosten, damit eine etwa 100 Meter lange beschädigte Stelle bei Warnkenhagen umfahren werden kann. Diese Umleitung wird etwa 2,5 Kilometer lang. Der Grund für diese Baumaßnahme ist der Naturschutz. In dem Küstenbereich am Klützer Höved befindet sich ein FFH-Gebiet in dem besondere Naturschutzregeln gelten. „Man müsste dort Spundwände bauen, um einen Abbruch zu verhindern“, sagt Bürgermeister Dietrich Neick (FWK). Vermutlich sorgt abfließendes Wasser von den Äckern dafür, dass der Weg unterspült wird und abbricht. Doch für die Naturschützer sei ein möglicher Abbruch gewollt und daher eine Sicherung des Kolonnenweges nicht machbar. Östlich und westlich der beschädigten Stelle können aber Drainagen in den Weg gebaut werden, um dort weitere Abbrüche zu verhindern. Den Mitgliedern des Kalkhorster Bauausschusses wurde die Planung für die Umfahrung der Gefahrenstelle am Donnerstagabend vorgestellt. Katrin Rexin vom Ingenieurbüro Möller aus Grevesmühlen erklärte, dass der Strandweg und der Uferweg aus Warnkenhagen kommend zum Kolonnenweg als asphaltierte ländliche Wege ausgebaut werden sollen. „Sie werden in einer Breite von drei Metern ausgebaut, da sie auch von Pkw und landwirtschaftlichen Fahrzeugen genutzt werden. Am Uferweg muss die vorhandene Betonspurbahn ersetzt werden“, schilderte Katrin Rexin. Der Punkt gefiel Ausschussmitglied Katharina Hain (FWK) nicht. „Mich stört nicht die Breite, aber die Versiegelung. Können wir die beiden Betonspuren nicht belassen?“, fragte sie. „Die Betonspurbahn ist als Radweg nicht förderfähig, weil der Mittelstreifen Gefahren birgt“, erklärte Rexin. Ohne Fördermittel kann die Gemeinde die Baumaßnahme aber nicht stemmen. Dietrich Neick hatte in der Sitzung erklärt, dass voraussichtlich mit einer Förderung von 90 Prozent aus dem Wirtschaftsministerium zu rechnen sei. Nicht nur die Zufahrten zum Kolonnenweg sollen ausgebaut werden, auch der vorhandene Fußweg in Warnkenhagen wird um einen Radweg ergänzt. Dazu soll er auf eine Gesamtbreite von drei Metern ausgebaut werden — ausgenommen Stellen hinter Alleebäumen oder bei dicht am Weg stehenden Gebäuden. Auch ein Rastplatz für Radler und Wanderer soll mit dem Bau der Umfahrung entstehen. Er ist an der ehemaligen Wetterstation am Ende des Strandwegs zum Eingang in ein Waldstück geplant. Der Weg durch den Wald soll mit durchlässigen Steinen gepflastert werden. Malte Behnk

Kalkhorst - Absurd: Umleitung statt Reparatur