Anker gastiert am Sonntag bei der „Schießbude“ der Verbandsliga

Völlig neues Terrain betritt das Verbandsligateam des FC Anker Wismar: Gegner am Sonntag ist Liganeuling SG Roggendorf (Anstoß 15 Uhr). Die Gemeinde Roggendorf — zwischen Ratzeburg und Gadebusch, dicht an der Landesgrenze zu Schleswig-Holstein gelegen — zählt nur rund 1000 Einwohner. Doch die Trauben in der Fußball-Verbandsliga hängen sehr hoch. In sechs Spielen gab es sechs Niederlagen. Die SG-Mannschaft schoss nur drei Tore, kassierte aber 30 und entwickelt sich zur „Schießbude“ der Verbandsliga. Damit ergeht es den Roggendorfern, die als Tabellenfünfter (!) der Landesliga West vom Aufstiegsrecht Gebrauch machten, ähnlich wie den Vorgängern. Vor zwei Jahren stieg der Polizei SV Wismar als Tabellenzweiter in die höchste Landesspielklasse auf und wurde mit nur neun Punkten gleich wieder durchgereicht. Auch in der letzten Spielzeit stieg mit dem Schweriner SC der Landesligavierte auf, doch zur Winterpause zogen die Landeshauptstädter ihr Team zurück. Trotzdem wird die Partie für die Anker-Crew im Schlossparkstadion kein Selbstläufer werden. „Wir dürfen diese Partie auf keinen Fall auf die leichte Schulter nehmen. Diese Begegnung ist wie ein Pokalspiel, unsere Fans erwarten nichts anderes als einen Sieg. Dazu muss und wird meine Mannschaft voll konzentriert ins Spiel gehen, um keine unliebsame Überraschung zu erleben“, so Trainer Christiano Dinalo Adigo. Roggendorf dürfte besonders motiviert sein. Dafür sorgt schon die Konstellation: Heimspiel, Nordwestderby und mediales Interesse. Denn das NDR-Nordmagazin bringt in seiner Regionalausgabe eine Reportage über die SG Roggendorf und filmt dazu ab 13 Uhr im Roggendorfer Schlosspark. Adigo: „Das wird die Gastgeber natürlich noch mehr motivieren und wir dürfen zu keiner Zeit Schwächen zeigen. Wenn wir aber an die Leistungen der letzten Wochen anknüpfen können, werden wir den Platz als Sieger verlassen.“ Die Roggendorfer Mannschaft, bei der Trainer Stefan Lau am letzten Spieltag selbst zwischen den Pfosten stand, ist in den letzten Jahren wie Phönix aus der Asche aufgestiegen. Im Sommer 2010 stieg das Team mit neun Punkten Vorsprung aus der Kreisoberliga in die die Landesklasse auf. Gleich im ersten Anlauf kam Roggendorf mit sieben Punkten Vorsprung ins Ziel und stieg in die Landesliga West auf. Nach Platz acht kam das Team in der letzten Saison auf Platz fünf ein, verpasste damit aber klar die eigene Zielstellung, Verbandsligaaufstieg. Doch der Fußballgott half den Verantwortlichen in Roggendorf, denn Meister TSG Gadebusch verzichtete ebenso wie die SpVgg. Cambs-Leezen, Blau-Weiß Polz und der Hagenower SV auf den Aufstieg. Andreas Kirsch

Wismar - Anker gastiert am Sonntag bei der „Schießbude“ der Verbandsliga