Anker nach 1:6-Heimpleite neues Schlusslicht in der Oberliga

1:6 verlor der Wismarer Oberligist am Sonnabend auf dem Kunstrasenplatz. Doch damit nicht genug: Brandenburg spielte remis, das bisherige Schlusslicht Waren gewann sogar. Somit ziert Anker (neun Punkte) das Tabellenende. Bis zum rettenden Ufer sind es bereits sechs Punkte, wobei Brandenburg (15 Punkte) noch zwei Nachholespiele zu bestreiten hat. Den Auftritt gegen Neubrandenburg auf dem Kunstrasen hatten sich Mannschaft, Trainer und Zuschauer ganz anders vorgestellt. Am Ende herrschte blankes Entsetzen. Eigentlich schon nach sechs Minuten, denn da lag Anker bereits 0:2 in Rückstand. Auch in der noch reichlich vorhandenen Spielzeit war Wismar nicht in der Lage, dem Spiel eine andere Richtung zu geben. Entsprechend ernüchtert war auch Ankertrainer Trainer Timo Lange nach der Partie: „Wir waren heute überhaupt nicht auf dem Platz und haben ein ganz schlechtes Spiel geboten. Wir standen immer zu weit von unseren Gegenspielern und haben viele Zweikämpfe verloren. Die Neubrandenburger haben gnadenlos effektiv gespielt und uns durch den blitzschnellen 0:2-Rückstand noch verunsichert und ihrem eigenen Spiel zusätzliche Sicherheit gegeben.“ Der Start in die Rückrunde wurde am Sonnabend komplett verschlafen. Beim 0:1 kam die Kugel aus dem Mittelfeld heraus zu Dennis Kühl, der Ankerkeeper Maik Sadler keine Abwehrchance ließ. Beim 0:2 verspielte Dennis Martens am Strafraum den Ball, beim 0:3 ließ sich Sadler von einem Freistoß aus fast 30 Metern überraschen. Gegen die souverän in der Abwehr stehende Neubrandenburger Elf gab es für die Hansestädter vor dem Seitenwechsel nur wenige Möglichkeiten. Die sehr klare Ansprache von Trainer Timo Lange zur Pause schien dann unmittelbar nach dem Wechsel zu fruchten. Nach einem Freistoß aus dem Mittelfeld heraus kam Enrico Neitzel an den Ball, sein Schuss wurde abgeblockt, ebenso wie der zweite Versuch von Fabian Bröcker, bevor Felix Dojan im dritten Nachfassen auf 1:3 verkürzen konnte. Jetzt keimte unter den wenigen treuen Ankerfans, viele hatten den Kunstrasenplatz bereits zur Pause verlassen, noch einmal Hoffnung auf. Doch diese wurde in der 54. Minute endgültig zerstört, als Neubrandenburg den Drei-Tore-Abstand wieder herstellte. Die Entscheidung! In der Folge musste man um die Gastgeber fürchten, denn sie wurden fast zum Spielball der Gäste. Was eigentlich abgestellt sein sollte, Gegentore aus Eckbällen zu kassieren, musste das Wismarer Team dann innerhalb von zwei Minuten noch zweimal schmerzlich erfahren. Zweimal das gleiche Szenario: Ecke von der linken Seite, Kopfball, Tor. Fehler, die einem Oberligateam — zumindest in der Häufigkeit — nicht unterlaufen dürfen. Nun wird es noch schwerer, die Misere zu beenden. Der „Spion“ des BFC Dynamo, nächster Gegner der Ankercrew, konnte seine Tätigkeit jedenfalls nach 70 Minuten beenden. Vom FC Anker hat er kaum Positives zu sehen bekommen. Einzig positiv für Anker ist, dass noch 14 Spiele zu bestreiten sind. Statistik Torfolge: 0:1 (3.) Kühl, 0:2 (6.) Lukaschick, 0:3 (39.) Riechert, 1:3 (46.) Dojahn, 1:4/1:5/1:6 (54./65./67.) Fischer. Schiedsrichter: Enrico Barsch (Rostock) Zuschauer: 112 FC Anker setzte ein: Sadler — D. Rosinski, Unversucht, Laumann, Schnöckel (79. Schameitke) — Martens (46. Heine), Heckenberger, Bröcker, Dojahn — Lange (70. Schiewe), Neitzel Andreas Kirsch

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