Bereit für die nächste Hitzewelle: Trinkwasser gibt es genug

Wir öffnen den Wasserhahn und es fließt klares, frisches Trinkwasser. Immer, auch bei langen Trockenperioden. „Wir haben keine Probleme, selbst wenn es mal längere Zeit nicht regnen sollte“, sagt Andreas Grzesko, Geschäftsführer der Stadtwerke Wismar. Der Grund sind 28 Brunnen: 18 am Flöter Weg beim Wasserwerk Friedrichshof und zehn am Wasserwerk im Stadtteil Wendorf. Das Wasser wird aus 60 bis 90 Meter Tiefe in die Wasserwerke gepumpt. Dort werden Mangan, Eisen und Ammonium herausgefiltert und Sauerstoff zugesetzt. „Das Wasser ist so sauber, dass wir ganz ohne Chlor auskommen“, erklärt der Geschäftsführer. Allerdings sei es kalkhaltig, ergänzt Jörg Kadow vom Bereich Technik: „Das ist zwar gut für die Knochen, aber schlecht für die Leitungen.“ Das Rohrnetz der Stadtwerke ist einschließlich der Hausanschlüsse 298 Kilometer lang. Das Wasserwerk Friedrichshof versorgt den östlichen Teil von Wismar, die Innenstadt bis Lübsche Burg und Friedenshof I. Das in Wendorf den Rest der Stadt bis zum Ostseeblick. Zudem gibt es einen Hochbehälter in Kritzow, der 10200 Kubikmeter fasst. „Den brauchen wir, damit die Versorgung in dem großen Gewerbegebiet auch bei möglichen Havarien abgesichert ist“, sagt Jörg Kadow. Die Firmen in den Gewerbegebieten und die verarbeitenden Betriebe sind die größten Kunden der Stadtwerke. „Allein die Egger Holzwerkstoffe GmbH am Haffeld verbraucht pro Tag so viel Wasser wie Wismars Haushalte zusammen“, erklärt Andreas Grzesko. Zwischen 6000 und 8000 Kubikmeter Wasser fließen täglich durch das Rohrnetz der Stadtwerke. „Da wir gewohnt sind, in Litern zu rechnen, können sich viele gar nicht vorstellen, wie groß die Menge ist“, sagt der Geschäftsführer und erklärt: „Ein Kubikmeter Wasser sind 1000 Liter. Das reicht zum Beispiel für 5555 Tassen Kaffee oder für 100 Mal Fenster putzen oder für 20 Mal Duschen.“ Bei den Stadtwerken Wismar kostet der Kubikmeter Trinkwasser derzeit 1,53 Euro, der Liter also deutlich weniger als einen Cent. „Das ist unschlagbar“, sagt Andreas Grzesko. Und gesund sei das Wasser aus der Leitung außerdem. „Einmal pro Woche werden Proben gezogen. Kein anderes Lebensmittel wird so oft überprüft.“ Die gute Qualität des Trinkwassers und die Sicherheit in puncto Reinheit haben sich rumgesprochen und schlagen sich in der Statistik des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU) nieder: Noch nie war in Deutschland das Vertrauen in die Trinkwasserqualität so hoch. „Leitungswasser ist das Lebensmittel Nummer 1“, sagt VKU-Hauptgeschäftsführer Hans-Joachim Reck. Fast 85 Prozent der Verbraucher bewerten die Wasserqualität mit „sehr gut“ oder „gut“. Dass drei von vier Verbrauchern ihren kommunalen Wasserversorgern Bestnoten geben, ist aus Sicht des VKU ebenfalls erfreulich. Der Verband vertritt 1400 kommunalwirtschaftliche Unternehmen aus den Bereichen Energie, Wasser/Abwasser und Abfallwirtschaft. Die Stadtwerke Wismar sind eines der Mitglieder im VKU. Streng kontrolliert Trinkwasser ist das in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Frankreich und den Niederlanden am intensivsten kontrollierte Lebensmittel. Es eignet sich daher uneingeschränkt zum Verzehr. Für Trinkwasser gelten höhere Qualitätsanforderungen als für industriell abgepacktes Mineralwasser und Tafelwasser. Der Pro-Kopf-Verbrauch in Deutschland liegt laut Statistischem Bundesamt bei 121 Litern pro Tag. Zum Vergleich: In Italien wird er mit 213 Litern angegeben und in den USA mit 295 Litern. Mit 500 Litern pro Person und Tag wird das meiste Trinkwasser in Dubai verbraucht. (Quelle: Wikipedia) Sylvia Kartheuser

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