Boxteam Hanse Wismar bezwingt Spitzenreiter Chemnitz

Es war keine leichte Aufgabe, die vor den Kämpfern vom Boxteam Hanse Wismar lag, denn mit dem BC Chemnitz gastierte am Sonnabend der Tabellenführer in Dorf Mecklenburg. Schon im Vorfeld ließ Cheftrainer Jürgen Spieß keine Zweifel daran aufkommen, dass Chemnitz ein sprichwörtlicher „harter Brocken“ ist. Der BC Chemnitz hatte alle seine drei bisherigen Kämpfe gewonnen, bei den Hanseaten standen ein Heimsieg und eine Auswärtsniederlage zu Buche. Bevor der erste Gong erklang, gedachten die etwa 500 Zuschauer und Aktiven der im Dezember verstorbenen Boxlegende Fritz Sdunek. Gleich die ersten beiden Kämpfe im Fliegen- und Bantamgewicht wurden verloren. Hagen Hamel (53 kg) als auch Achmed Al Jabar (57 kg) unterlagen ihren Gegnern ganz klar mit 0:3 Richterstimmen. Erst Nowed Asefi konnte mit seinem 3:0-Sieg über Wladislaw Barushnyk (61 kg — Leichtgewicht) die Bilanz verbessern. „Die erste Runde hat er verschenkt, aber die anderen beiden hat er ganz klar für sich entschieden“, so Jürgen Spieß. Dank des klaren 3:0-Erfolges von Halbwelter (65 kg) Noor Ammadulla gegen Chris Förster gingen die Gastgeber mit einem 6:6-Gleichstand in die Pause. Große Hoffnungen lagen auf Mannschaftskapitän Clemens Busse, der im Weltergewicht (70 kg) auf Arthur Krischanowski traf. Zwar hatte der Chemnitzer weitaus weniger Kämpfe in seinem Buch stehen, verstand es aber dennoch, sich einige Male sehr erfolgreich gegen den routiniert kämpfenden Studentenmeister von 2014 durchzusetzen. Die Kampfrichter entschieden aber mit einem 2:1 für Busse. Nachdem Meriton Rexhepi die Punkte im Mittelgewichtskampf (76 kg) für Robin Zipper „liegen ließ“, waren die Erwartungen der Zuschauer im Halbschwergewicht umso größer. Dabei war es hinsichtlich der Kampferfahrungen ein Kampf von David gegen Goliath, denn mit bisher 115 Kämpfen und 69 Siegen sollte der Chemnitzer Markus Finke eigentlich die Vorteile auf seiner Seite haben. Aber Ammar Abduljabbar verstand es in den drei Runden nicht nur, sich meisterhaft seiner Haut zu erwehren, sondern durch sehr gute und richtig eingesetzte Kampftechnik, seinen Gegner mit gezielten Schlägen zu beherrschen. Mit seinem 3:0-Sieg brachte er die Gastgeber eine 11:10-Führung. Das „Zünglein an der Waage“ sollte der Kampf im Schwergewicht (über 82 kg) werden, in dem Florian Schulz — jetzt wieder in den Reihen der Wismarer kämpfend — auf Philipp Gruner traf. Routiniert beherrschte Schulz seinen Gegner gleich in der ersten Runde und ließ keinen Zweifel aufkommen, wer diesen Kampf gewinnen will. In der zweiten Runde kam dann für den Chemnitzer das Aus. Der gerade erst zum stellvertretenden Verbandsarzt ernannte Dr. Sven Roch entschied auf Abbruch nach einem schweren Treffer durch Schulz, der somit durch technischen K.o. siegte. Mit 13:11-Punkten trennten sich die beiden Teams, um in der kommenden Woche beim Auswärtskampf in Chemnitz erneut aufeinander zu treffen. „Das wird keine leichte Aufgabe für uns, aber wir wollen auch da versuchen, an unseren heutigen Erfolg anzuknüpfen“, so Trainer Jürgen Spieß nach dem Kampf optimistisch. Daniel Koch

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