Boxteam Hanse schlägt Hanau mit 14:10

BoxenAbsolute Stille herrschte am Sonnabendabend bei den 700 Zuschauern in der Sporthalle in Dorf Mecklenburg: Nach dem Einmarsch beider Mannschaften erklang im Gedenken an den verstorbenen Teammanager Ferry Albers — in Anwesenheit seiner Frau, seinen Eltern und den Kindern — ein Trompetensolo. Nach der Vorstellung gingen die Faustkämpfer vom Boxteam Hanse Wismar daran, ihr Vorhaben im Zweitligakampf gegen den selbsternannten Aufstiegsfavoriten Boxring Hanau in die Tat umzusetzen: „Für Ferry“. Ein toller Boxabend nahm seinen Lauf und am Ende war der Jubel riesig, als der verdiente 14:10-Heimerfolg für die Gastgeber feststand. Das musste auch der frühere Profiboxer René Weller konstatieren, der bei den Gästen als Motivationscoach tätig ist. Im ersten Kampf in der Gewichtsklasse bis 52 kg kam es zur Neuauflage des deutschen Meisterschaftsfinales zwischen Tom Tran und dem Hanauer Hamza Touba. Verbissen wurde um jeden Punkt gekämpft, wobei der Hesse bereits ab der ersten Runde sich leichte Vorteile erarbeiten konnte und nach den drei spannenden Runden den Ring als Punktsieger verlassen konnte. Im Anschluss kam es zu einem sogenannten „Ringrichterbelobigungskampf“ zwischen Reso Toprak und Hafid Bouji traf. Immer wieder traf Bouji mit Innenhänden, während Reso es verstand mit geraden Händen sich Punkte zu erarbeiten. Ab der zweiten Runde kam es immer wieder zu Tiefschlägen des Hanauers, die den Ringrichter dazu zwangen, ihm zwei Verwarnungen zu erteilen, die am Ende zum 20:18-Punktsieg für den Wismarer beitrugen. Unsportlich war die Reaktion von Bouji, der sich um den Sieg gebracht fühlte, was aber nicht den Tatsachen entsprach. Wismars Schafi Karimi hatte versprochen, sich besser im Ring zu präsentieren. Das setzte er gegen den Dritten der deutschen Meisterschaft, Tobias Tatai, auch um. Mit klaren langen Händen auf der Innenbahn punktete er, bevor für den Hanauer das Unglück seinen Lauf nahm: Bereits in der ersten Runde verlor er zweimal seinen Zahnschutz, was zu einer Verwarnung führte. Als Schafi in der zweiten Runde weiter Druck machte, fiel der Zahnschutz weitere zweimal aus dem Mund, was den Ringrichter zwang, Tobias Tatai den Regeln entsprechen zu disqualifizieren. Im Kampf vor der Pause hatte es Mannschaftskapitän Clemens Busse gegen Klirion Linaku schwerer als erwartet. Unter den Augen der Altligaboxer der 1960er-Jahre, Paul Weiß, Gerd Kubisch, Hansi Frick, Klaus-Dieter Manzke und Lothar Richter, musste Busse alle Kräfte aufbieten, um den dritten Sieg für das Boxteam Hanse Wismar einzufahren. Als nach der Pause im Weltergewicht Bilal Sayed gegen Rinat verloren hatte, führte Mohammed Bangaew ein tolles Gefecht gegen den türkischen Auswahlboxer Cem Cilic, das er sehr zur Freude von Cheftrainer Jürgen Spieß klar gewinnen konnte. Nun stieg die Spannung weiter an, als sich Ibo Bazuew nach seinen Sieg in Hanau gegen den dritten der Europameisterschaft, Igor Teziev, erneut anschickte, den DBV-Auswahlboxer zu schlagen und damit vorzeitig den Erfolg für die Küstenboxer festzumachen, was auch zur Freude der Zuschauer gelang. Aber der Abend war noch steigerungsfähig: Der türkische Auswahlboxer Erhan Aci griff stürmisch Christian Lewandowski Boxteam Hanse) an, der in der ersten Runde schnell in Rückstand geriet und auch zur Pause diesen noch nicht ganz aufholen konnte. Immer wieder griff Aci mit wuchtigen Schlägen an, konnte aber den sich immer besser im Kampf befindlichen Hansestädter nicht mehr überraschen, der seinerseits immer wieder klar traf und mit einem klaren Punktvorsprung in den Schlussdurchgang gehen konnte. Mit den letzten drei Minuten krönte der Schwergewichtler von der Ostseeküste seine Leistung und beendete einen tollen Kampfabend, der mit einem 14:10-Heimerfolg für das Boxteam Hanse Wismar endete. Ich bin stolz auf das Team und hoffe, dass wir die Leistung in einer Woche in Chemnitz bestätigen können.“Jürgen Spieß, Trainer Boxteam Hanse Wismar Johannes Wahmkow

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