Das haben die Wismarer Jauxi Jugendlichen jetzt vor

„Das wird lustig“, schmunzelt Louis Oßwald (22), einer der Akteure aus dem derzeitigen Vorstand von „Jauxi! Entertainment“, dem Wismarer Verein, der in den letzten vier Jahren mit insgesamt gut 250 Jugendlichen und ziemlich in Eigenregie drei große Musicals und zahlreiche kleinere und größere Konzerte auf die Bühnen der Region gebracht hat. Nun schlagen die Akteure ein „Neues Kapitel“ auf. „Die meisten der alten Hauptdarsteller von uns sind inzwischen sonst wo zum Studium, der Vorstand wechselt komplett“, erklärt Louis Oßwald den Hintergrund des Umbruchs und des „Neuen Kapitels“. Und so heißt auch das Stück, an dem die Jugendlichen und jungen Erwachsenen derzeit arbeiten. Sie erzählen mit viel Augenzwinkern, manch einem Insider und natürlich viel Musik die junge Geschichte des Vereins. Dazu erklingt die Musik von „Hairspray“, „High School Musical“ und „All shook up“, natürlich live gesungen. „Nur die Big Band kann leider coronabedingt nicht mitmachen“, erzählt Louis. Akteure spielen sich selbst: Dafür kommen die Akteure von „damals“ wieder nach Wismar, angefangen mit Vereinsgründer und Musicalinitiator Anh Khoa Tran, der inzwischen in Holland studiert. Er hat eine Woche Semesterferien – also proben die jungen Erwachsenen eine Woche lang sehr intensiv bis zur Premiere am 22. Oktober im Wismarer Theater. „Wir haben ja alle schon viel Bühnenerfahrung, das wird klappen“, ist Louis optimistisch. Dinge, die – fast! – nicht geklappt haben in den Jahren, werden auf der Bühne aufgeklärt. Beispielsweise wie Louis Oßwald selbst zum Verein gekommen ist. „Das war zwei Wochen vor der Premiere vor Hairspray“, erzählt er. Lesen Sie auch: Gewinner des Musikvideowettbewerbs aus Wismar ist auf der Suche nach dem Glück Anh Khoa rief ihn sehr aufgeregt an, die Big Band habe mit den falschen Noten geübt, die Sänger sind schon transponiert und nun müssten noch die restlichen Noten umgeschrieben werden. Für alle Instrumente. Und jeden Song. „Wir haben sehr wenig geschlafen zu der Zeit“, lacht der klavierspielende Louis. Entwicklung sicht- und hörbar: „Das wird eine Zusammenfassung der Zeit“, erklärt er. Anh Khoa und zum Beispiel die ehemalige Choreografin und Hauptdarstellerin, Anna Konertz, spielen sich selbst und zeigen, wie sie in der Zeit und dank der Bühnenerfahrung gewachsen sind. Beide sind dabei, aus dem Hobby einen Beruf zu machen. Lesen Sie auch: Wismar: Junge Künstler setzen musikalisches Zeichen gegen Rassismus „Man sieht die Entwicklung der Leute! Und alle, die uns mit der Zeit verlassen haben für ihre eigenen Wege, kommen zu uns zurück“, freut Louis sich über die Freundschaften, die in den Jahren entstanden sind. „Jeder versucht, das Gefühl, was er bei Jauxi bekommen hat, rein zu bringen!“ So wie Anna Konertz, die von Anh Khoa zum Singen und zur Hauptrolle überredet wurde. Und nun studiert sie Musicalgesang. Digitale Corona-Lösungen: Und überhaupt die Entwicklung des Vereins. Erst mussten die Jugendlichen überredet werden, sich auf die Bühne zu stellen oder dahinter zu engagieren, dann mussten die Akteure Castings veranstalten, weil zu viele wollten. Lesen Sie auch: Wismarer bringt mit 19 Jahren erste CD raus Die Corona-Vorgaben machen die Jugendlichen kreativ. So dürfen nicht zu viele Akteure gleichzeitig auf der Bühne sein. „Nicht gleichzeitig singen, sich nicht berühren“, erzählt Louis. Auch ein Bühnenbild ist schwer umsetzbar, weil das von mehreren Menschen getragen werden müsste. „Aber wir haben eine große Leinwand!“ Auf der werden alle Tänzer sichtbar, dazu Probeorte und mehr. Bis zu 120 Gäste: Das Drehbuchteam will die Songs aus den verschiedenen Musicals mit der Vereinsgeschichte verspinnen. „Das ist kompliziert, wird aber lustig“, macht Louis Oßwald neugierig. Und natürlich wird live gesungen und getanzt!Vorstellungen sind am 22., 24. und 25. Oktober geplant, der Samstag ist bereits ausverkauft. Pro Aufführung dürfen mindestens 63 Gäste mit entsprechendem Abstand in den großen Wismarer Theatersaal. „Jede zweite Stuhlreihe ist frei und zwischen den einzelnen Gästen sind vier Stühle frei“, erklärt Louis Oßwald. „Außer, wenn sie zu einem Haushalt gehören, dann dürfen sie zusammensitzen.“ So könnten im Idealfall bis zu 120 Besucher kommen. Karten gibt es in der Touristinformation. Lesen Sie auch 30 Jahre deutsche Wiedervereinigung: So denken 30 Menschen aus MV darüber 30 Jahre Einheit - Schüler Ost und West trafen sich in Schlagsdorf Malerpoetin Zeha zeigt wortreiche Bilder in Wismar Wismarer Meilensteine in 30 Jahren: das Hat sich seit der deutschen Einheit getan Obdachlos am Ostseestrand: Wie ein Kölner im Nordwestkreis gestrandet ist Von Nicole Hollatz