Ein Abend im Zeichen von Leonardo da Vinci

76 Gäste ließen sich beim ausverkauften „Toskana-Abend“ im Wismarer Phantechnikum in die Zeit und die Welt des Italieners Leonardo da Vinci entführen. Viele waren sich nach dem Abend einig: Bitte mehr von solchen Veranstaltungen im Wismarer Technikmuseum. Eine spannende Mischung aus Wissensvermittlung, Genuss und Kultur wurde den Gästen am Donnerstagabend geboten. Erst führten die Medienpädagogen Franziska Burmeister und Jens Hilse durch die da-Vinci-Ausstellung. „Da Vinci war das ungewollte Kind einer Bauernmagd mit einem Notar. Es war damals nicht einfach für jemanden, der so ins Leben geworfen wurde, eine Ausbildung zu erhalten. Da Vinci hat sich alles selbst beigebracht“, so Jens Hilse. Er ließ die Gäste „spielen“ — denn an den gut 30 ausgestellten Funktionsmodellen zu Erfindungen und Zeichnungen da Vincis ist Ausprobieren erlaubt. Nur beim Panzer, dem Gleiter und den anderen „Fluggeräten“ nicht. „Der Gleiter ist nach einigen Modifikationen und 40 Bruchlandungen erfolgreich getestet worden“, ließ Jens Hilse seine Zuhörer lachen. Die Gäste staunten über den Universalgelehrten da Vinci und seine Ideen. Beispielsweise über seine „Vermessungsmaschine“. „Immer, wenn eine gewisse Strecke damit zurück gelegt wurde, fiel ein Stein in den Behälter. Die Steine brauchte man nur noch zählen und die Entfernung berechnen“, so Jens Hilse. Laurin Geyer (12) aus Kuhstorf bei Hagenow ließ es sich nicht nehmen, die Maschine auszuprobieren. Dabei war der Wismarurlauber schon am Vortag den ganzen Tag in der Sonderausstellung, um die da-Vinci-Modelle genau zu studieren. Und er ist begeistert. „Toll, dass man alles bewegen kann. Das ist sehr informativ!“ Seine Mutter Maike Geyer (52) ergänzte: „Je mehr man von da Vinci weiß, um faszinierender ist er!“ Das kann Martin Höppner (49) aus Neukloster bestätigen. Der Lehrer für Geschichte und Musik hatte sogar ein da-Vinci-Shirt angezogen. „Ich wusste vor der Ausstellung nicht, dass er so sehr auf Werksschutz geachtet hat“, sprach er den von da Vinci entwickelte Sperrhaken an. Nach der Wissensvermittlung gab es bei Wein und mediterranem Buffet mit Pasta, Antipasti und Tiramisu Musik aus der Zeit da Vincis. Mezzosopranistin Sabine Loredo Silva und Uwe Dressler mit seinen vier verschiedenen Lauten spielten Musik der Renaissance und des Frühbarock. Die Sonderausstellung ist noch bis Ende August im Phantechnikum zu sehen. „Das war mal nötig, dass hier im Phantechnikum so ein richtiges Highlight statt findet. So etwas sollte es öfter geben“, plädiert Magdalena Schmidt aus Wismar. „Ich gehöre dann mit meinen Damen vom Englischkurs zu den treuen Besuchern.“ Nicole Hollatz

Wismar - Ein Abend im Zeichen von Leonardo da Vinci