Ein Geburtstagsständchen zum 50.

50 Jahre Blasorchester Dorf Mecklenburg e.V., aktuell 56 aktive Mitglieder, mehr als 550 Gäste bei freiem Eintritt zu dem großen Jubiläumskonzert am Sonnabendnachmittag in der Mehrzweckhalle, zweieinhalb Stunden Programm. Hinter diesen Zahlen verbirgt sich unmittelbar vor dem Auftritt viel Schweiß und Adrenalin bei den Protagonisten — wochenlang haben sie sich auf diesen Tag vorbereitet. Werner Steiner aus Groß Stieten genauso wie Christin Kretzschmar aus Karow. Der Posaunist ist seit Beginn dabei, hat mit zwölf Jahren im damaligen Pionierorchester der Schule begonnen. Christin hat 1985 angefangen, Trompete zu spielen und bekommt nun für 20 Jahre Mitgliedschaft das Ehrenabzeichen in Silber. Zurzeit studiert sie in Rostock und ist Doktorandin der medizinischen Biotechnologie. Beide sind sich einig: „Das gemeinsame Musizieren in der Gruppe ist einmalig.“ Der Vereinsvorsitzende und Dirigent Volkmar Tiede bringt es später auf den Punkt und spricht seinen Mitgliedern aus dem Herzen: „Ich konnte Tage lang nicht schlafen, so nervös und aufgeregt war ich vor diesem Auftritt. Aber jetzt, wo es losgeht, da ist alles gut.“ Es ist ein Querschnitt aus den 50 Jahren des Blasorchesters, den die Gäste zu hören bekommen: Polkas, Märsche, Volkslieder, Rumbas. Auch den Hit von Helene Fischer „Atemlos“ geben sie zum Besten, gesungen von Christine Kretzschmar. Unterbrochen werden die Stücke durch die zahlreichen Grußworte und Gratulationen von offizieller und privater Seite. Von der Landesregierung übermittelt Sozialministerin Birgit Hesse (SPD) den Dank für das Engagement und die besten Wünsche für die Zukunft. Sie schrieb noch während der Veranstaltung eine SMS mit Foto an Ministerpräsident Erwin Sellering (SPD) und fragt ihn, wann er das Orchester mal wieder besucht. Noch während des Konzerts antwortet er: Er kommt mit seiner Familie auf jeden Fall zum Weihnachtskonzert. Etwas substanzieller fällt der Dank von Landrätin Kerstin Weiß (SPD) aus: Sie überreicht trotz angespannter Haushaltslage einen Scheck über 200 Euro. „Nordwestmecklenburg kann stolz sein, so ein Orchester zu haben, denn zu einem attraktiven Landkreis gehört auch eine attraktive Kultur“, betont die Landrätin. Auch Bürgermeister Torsten Tribukeit (Die Linke) lässt sich nicht lumpen und gibt 100 Euro aus der privaten Kasse, weil der Gemeindehaushalt nichts hergibt. Von den Besuchern kommen übrigens an diesem Nachmittag 1404 Euro an Spenden für die weitere Arbeit des gemeinnützigen Vereins zusammen. Weitere Gratulanten sind unter anderen das Blasorchester aus Rostock, die Klaasbachtaler aus Neukloster, die Niederdeutsche Bühne Wismar und der Jugendweiheverein. Nach dessen Angaben wurden in den zurückliegenden 20 Jahren etwa 29000 Jugendliche mit rund 350000 Gästen durch die Blaskapelle beim Fest der Jugendweihe begleitet. Von der Bundesvereinigung Deutscher Musikverbände gibt es eine Ehrenurkunde. Geehrt werden an diesem Tag auch langjährige Orchestermitglieder. Neben Werner Steiner sind Hartmut Hoffseß und Hartmut Mitschke seit 50 Jahren dabei. Alle drei erhalten das Goldene Ehrenabzeichen des Musikvereins. Den Abschluss bildet wie stets zu den Konzerten das Mecklenburglied. Peter Täufel

Dorf Mecklenburg - Ein Geburtstagsständchen zum 50.