Eisbahn Wismar startet Saison: Das ist neu in diesem Jahr

Die Kufen sind geschliffen, die Eisschicht ist durchgefroren: Die Eisbahn Wismar hat am Wochenende ihre achte Saison eröffnet. Von Montag bis Sonntag lädt sie erneut Eisfans zu einer Schlitterpartie am Alten Hafen ein – und überrascht diese mit einigen Neuheiten. Neben Klassikern wie Eislaufen und Eisstockschießen können sich Besucher nun auch im „Lattl-Schießen“ ausprobieren. „Speziell gewünscht hat sich das niemand, aber man muss ja immer mal wieder etwas Neues ausprobieren“, begründet André Kuchenbecker vom Hansekontor Wismar die neue Anschaffung. „Lattl-Schießen“ sei eine Alternative zum Eisstockschießen, bei der man statt auf Stöcke auf ein Gestell zielt. Die Spielregeln sind denkbar einfach: Jeder hat fünf Schuss. Die erzielten Punkte werden addiert. Wer die höchste Punktzahl macht, gewinnt das Spiel. Holzhütten für Verleih und Verkauf: Die zwei Gestelle habe Kuchenbecker aus Bayern bestellt. Wer spielen will, müsse das einfach im Vorhinein anmelden – genau wie beim Eisstockschießen. An der Spielfläche an sich, dem Eis, hat sich in den vergangenen Monaten nichts getan: „Sie ist immer noch 400 Quadratmeter groß und mit etwa 60 Tonnen gefrorenem Wasser befüllt“, erzählt Kuchenbecker. Das „Lattl-Schießen“ ist aber nicht die einzige Neuerung nach der Sommerpause. Wer das Zelt der Eisbahn betritt, entdeckt sofort eine weitere. Am Rand der Fläche stehen plötzlich zwei massive Holzbuden. In der einen werden die Schlittschuhe verliehen – die neuerdings von einer eigenen Schleifmaschine geschliffen werden –, in der anderen gibt es Getränke und Snacks. Pommes für die Eispause: „Neu im Angebot haben wir dort Pommes. Das wurde sich wirklich vielfach von unseren Gästen gewünscht“, sagt Kuchenbecker. Diesen Wunsch erfülle er ihnen gern. Immerhin hätten seine Stammgäste schon eine halbe Stunde vor der Eröffnung am Samstag parat gestanden, um direkt auf die Eisfläche zu stürmen – und eine der beliebten Zehnerkarten für den halben Preis zu ergattern. Ob Familien mit Kindern, der sportliche Rentnerclub oder die Hobby-Eishockeyspieler: Kuchenbecker freue sich über jedes Gesicht, dass er immer wieder sieht. „Es ist schon verrückt, wie einige Kinder Jahr für Jahr herkommen und wir sie quasi aufwachsen sehen“, sagt der Eisbahn-Betreiber. Der Jüngste auf dem Eis bisher sei zwei Jahre alt gewesen. Die Eisbahn Wismar ist Montag bis Freitag von 14 bis 20 Uhr, am Wochenende und in den Ferien sogar von 10 bis 20 Uhr geöffnet. Die Saison endet am 23. Februar 2020. Die Eintrittspreise: Erwachsene zahlen 4 Euro, Kinder 2,50 Euro für die Tageskarte. Darüber hinaus gibt es Familienkarten für 10 Euro und 10er-Karten für 30 Euro. Schlittschuhe und Lauflernhilfen können vor Ort ausgeliehen werden. Firmen, Schulklassen oder Gruppen können die Eisbahn exklusiv zum Eislauf oder für ein Eisstockturnier buchen. Weitere Infos gibt es unter: www.eisbahn-wismar.de. Das ist zwar nicht Alfred Lorentzen gewesen. Aber auch er stand schon sehr früh, mit drei Jahren, das erste Mal auf dem Eis. „Dieses Jahr schafft er es das erste Mal, sich alleine auf der Eisfläche zu bewegen“, erzählt Mutter Lisa stolz. Im Hintergrund dreht der Fünfjährige langsam seine Runden über das Eis. Eine Landung auf dem Po? Kein Problem. Als ob nichts geschehen wäre, rappelt er sich auf und fährt weiter. Saison endet mit den Winterferien: Weiter üben kann der kleine Wismarer noch bis zum 23. Februar im kommenden Jahr – dann sind die Winterferien vorbei. „Und niemand kann mehr Eis sehen“, sagt Kuchenbecker und lacht. Bis dahin hoffe er aber, wieder genauso viele Besucher, wie in den vergangenen Jahren begrüßen zu können. Genaue Zahlen nennt er dabei nur ungern. Gefühlt sei die gesamte Stadt da gewesen. Dass das eine Menge Arbeit verursacht, ist kein Geheimnis. Eineinhalb Stunden dauert es jeden Abend, die Eisfläche wieder herzurichten. Doch es lohnt sich: „Studien belegen, dass Eisbahnen soziale Schmelztiegel einer Kommune sind. Einfach gesagt: Hier lernt jeder mit jedem auszukommen“, sagt Kuchenbecker. Und was hat er Eisbahn-Betreiber für die kommenden Saisons geplant? „Wir würden uns gern vergrößern und vom reinen Zeltbetrieb wegkommen“, verrät er. Gespräche für die Fläche zwischen den Speichern würden auch schon laufen, doch das sei alles noch Zukunftsmusik. Bis dahin drehen die Wismarer weiter ihre Runden in dem mit Lichterketten geschmückten Zelt. Über die Autorin Mehr zum Thema: Das ist die neue Show bei Holiday on Ice in Rostock Wismarer ist bester Eishockey-Neuling der Oberliga Eisbahn Wismar: Erfolgreiche Saison geht zu Ende Von Pauline Rabe

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