Erfolgsserie reißt nach 21 Spielen: Wismar aber weiter spitze

Wismar — Nach 21 Spielen ohne Niederlage ist die fast schon unheimliche Serie der Wismarer Drittligahandballerinnen am Sonnabend im Topspiel gegen den Tabellenzweiten Werder Bremen gerissen. Die TSG unterlag in einem stimmungsvollen Spiel mit 21:23 (11:9), bleibt aber dennoch Tabellenführer in der 3. Liga. Die Kulisse für das Aufeinandertreffen der beiden besten Mannschaften der Nordstaffel war erstklassig. Offiziell verfolgten das Spiel genau 1100 Zuschauer, da die Sporthalle in Wismar laut Brandschutzbestimmungen für genau diese Menge an Publikum zugelassen ist. Alles andere als erstklassig waren hingegen die personellen Voraussetzungen der Gastgeberinnen. Der mit 13 Spielerinnen ohnehin nicht üppig besetze Kader hatte ausgerechnet beim Spitzenspiel einige Ausfälle zu verkraften. Mit Ivana Vujica (Handbruch), Sally Topp (Armbruch) und Eva-Maria Passow (dienstlich verhindert) waren gleich drei Stammspielerinnen nicht einsatzfähig. Zudem kämpfte sich Wismars erfolgreichste Torschützin Svea Pinkohs trotz starker Erkältung und einer Nacht fast ohne Schlaf 60 Minuten über das Parkett. Sie blieb an diesem Nachmittag ohne Torerfolg, was aber zu großen Teilen auch an der dicht gestaffelten und sehr aufmerksamen Abwehr der Gäste lag. Die TSG ließ sich aber von den personellen Widrigkeiten und der Bremer Deckung zunächst wenig beeindrucken und bot in der ersten Spielhälfte vor allem taktisch ein klasse Spiel. Ohne große Hektik wurden die Angriffe geduldig ausgespielt und die beste Wurfposition gesucht. Diese hatte in der Anfangsphase zumeist Johanna Brinkies am Kreis inne. Immer wieder fand sie die Lücken und verwandelte ihre Würfe sicher. Nicht ganz unverdient ging die TSG mit einer zwei-Tore Führung in die Pause. Nach dem Wechsel gelang es den Gästen aus Bremen immer häufiger, Schwächen in der ansonsten gut gestaffelten Wismarer Deckung zu finden. Mit zunehmender Spieldauer schwanden zudem die Kräfte der Wismarerinnen, was sich vor allem in den weniger konsequenten Angriffsbemühungen wiederspiegelte. Viel zu häufig wurde überhastet der Abschluss gesucht, anstatt wie zu Beginn des Spiels geduldig auf den richtigen Moment zu warten. Die routinierten Bremerinnen nutzten die Schwächephasen konsquent aus und gingen beim 16:18 (53.) erstmals mit zwei Toren in Führung. Zwar gab sich die TSG noch nicht auf und blieb bis zum 19:20 (56.) in Reichweite, musste sich am Ende aber dennoch knapp geschlagen geben. „Was meine Mädels heute trotz der wenig erfreulichen Ausgangslage geboten haben, war aller Ehren wert. Es tut mir ein bisschen leid für unser tolles Publikum, dem wir heute leider kein Erfolgserlebnis bieten konnten, aber ich bin trotzdem stolz darauf, wie wir uns heute präsentiert haben“, zog Trainer Ronald Frank nach der ersten Niederlage seit 21 Spielen ein positives Fazit. Den Fragen nach den Aufstiegsambitionen der Wismarerinnen wich Manager Klaus-Dieter Soldat auf der Pressekonferenz aus. Eine Entscheidung hierzu werde erst bekanntgegeben, wenn die Gespräche mit den Spielerinnen abgeschlossen sind. Ein klares Bekenntnis zur 2. Liga klingt anders, zumal sich für einen Nordverein wie die TSG ohnehin die Frage nach der logistischen Machbarkeit eines Spielbetriebes in einer Liga stellt, die fast ausschließlich aus Vereinen im Süden Deutschlands besteht. Das eigentlich für den kommenden Sonntag angesetzte Auswärtsspiel bei der Bundesligareserve des Buxtehuder SV wurde auf Grund von Buxtehuder Verpflichtungen in der Jugendbundesliga verschoben. Die TSG muss nun am Donnerstag, 2. April, um 19 Uhr bei den Randhamburgerinnen antreten und werden bis dahin jeweils ein Spiel weniger ausgetragen haben, als ihre Konkurrenten. Wismar mit: Steiner, Borkowski - Durdic 2/1, Brinkies 6, Kriegsmann 3, Tegler 4, Lübke, Blum, Dürl, Pinkohs, Oldenburg, Erdmann 6; Siebenmeter: Wismar 1/1, Bremen 7/7; Zeitstrafen: Wismar 4, Bremen 6; Zuschauer: 1100 (ausverkauft) Martin Nowack

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