Festival am Schweriner See setzt hörbares Zeichen gegen rechts

JuRoTo - das steht für Jugend rockt für Toleranz. Zehn Rockbands, die zu diesem Thema etwas zu sagen haben, taten dies wieder lautstark von Freitagabend bis Sonntagfrüh auf der Badewiese in Gallentin. Wie in den zurückliegenden Jahren auch, hatten sich wieder deutlich mehr Gruppen für das Festival am Nordufer des Schweriner Sees beworben. „Wir haben nur eine bestimmte Zeit zur Verfügung und müssen das Teilnehmerfeld begrenzen“, bedauert Cheforganisator Robert Ehlers. Der Wismarer ist von Anfang an dabei und Gründungsmitglied des Vereins JuRoTo e.V., der mittlerweile 45 Mitglieder hat. 2002 wurde das Rock-Event aus der Taufe gehoben, weil man ein hörbares Zeichen gegen rechtes Denken, Gewalt und Intoleranz setzen wollte. Damals war der große Saal der im Volksmund „Ratte“ genannten ehemaligen Gaststätte „Waldeck“ Veranstaltungsort. Als die dann abgerissen wurde, wagten die Organisatoren den Schritt nach Gallentin, hin zum Open Air-Festival. Ausschlaggebend dafür war die bis dato stetig ansteigende Resonanz. Die Besucherzahlen stiegen bis auf 800 Gäste. Viele Fans kommen seit Jahren regelmäßig, auch Steffen Plagemann. „Seit fünf Jahren bin ich dabei. So ein Fest ist wichtig, das muss man unterstützen“, sagt der Mann aus Goldberg. Er findet die „Location“, den See und die Bands klasse. Mit ihm war ein ganzer Trupp aus Goldberg im Schlepptau, einschließlich einiger Mitglieder der Band „Larrikins“, die hier in der Vergangenheit ebenfalls schon gespielt haben. Andere waren bei der 14. Auflage erstmals dabei, so die Gruppe „Die Stümper“ aus Krakow am See. „Es ist der erste Open Air-Auftritt überhaupt für die Band“, erklärte Christin Methling. „Die Jungs nutzen diese Möglichkeit, um mit ihrer Musik voran zu kommen. Und natürlich war das Thema des Festivals ein wichtiger Punkt“, so Dettmann, die mit Band-Bassist Christian Methling liiert ist. Doch die Gruppen kamen längst nicht nur aus Mecklenburg-Vorpommern: Sogar aus Sachsen und den Niederlanden waren Musiker angereist. Sie alle „tonlich“ unter einen Hut zu bekommen, dafür sorgte Christopher Schäfer. Er erklärte: „Die Belastung ist doch ziemlich groß — fünf Stunden Musik am Stück, das geht ganz schön aufs Gehör. Ich versuche, die Lautstärke nicht über 96 Dezibel steigen zu lassen. Das ist aufgrund der vielen verschiedenen Bands eine echte Herausforderung.“ Auch die Umbauzeiten waren für den Technischen Leiter ziemlich eng. „Nur 15 Minuten“, erläuterte er. „Wenn ein komplettes Schlagzeug ausgetauscht werden muss, wird es knapp“, so der Profi, dem dafür einschließlich Helfer vom Verein nur sechs Mitarbeiter zur Verfügung standen. Und dann war da noch die für Sonnabend herausgegebene Unwetterwarnung. Zahlreiche Open Air-Veranstaltungen im Land waren vorsorglich abgesagt worden. JuRoTo stand aber unter einem guten Stern. Das Wetter machte hier keinen Strich durch die Rechnung. Wir wollen hörbare Zeichen gegen Intoleranz und rechtes Gedankengut setzen.“Robert Ehlers, Cheforganisator Peter Täufel

Gallentin - Festival am Schweriner See setzt hörbares Zeichen gegen rechts