Florian Japp stellt im Kunstraum St. Georgen aus

Unter dem Titel „Überlagerung zweier Kräfte“ wird am 13. Februar um 17 Uhr die Objekt-Ausstellung von Florian Japp im Kunstraum St. Georgen in Wismar eröffnet. Der in Zürich geborene Künstler lebt und arbeitet seit 1998 in Berlin. Die Objekte von Florian Japp haben ihren Ursprung in seinen Beobachtungen des Rätselhaften im Alltäglichen, in einem Weiterdenken der spezifischen Erscheinung und Funktionalität einzelner einfacher Gegenstände oder Apparaturen. Japp registriert deren ästhetische Dynamik oder eine durch sie ausgelöste Stimmung und isoliert diese im gleichsam gezielten wie intuitiven Umgang mit Form, Material, Oberfläche und Farbe. Seine Arbeiten wurden bereits als „minimalistisch“ oder als „pure Skulpturen“ bezeichnet. Tatsächlich schafft Japp mit seiner Vorgehensweise Objekte, die durch Direktheit und Körperlichkeit gekennzeichnet sind und darüber ein zutiefst physisch-sinnliches Erfahren hervorrufen. Zugleich haftet ihnen ein erzählerischer Charakter an: Das in ihnen zum Ausdruck kommende Kräfteverhältnis, ihre Energie, die in Bezug zueinander gesetzten Gestaltungselemente werden zum Anhalts- und Ausgangspunkt von Interpretationsansätzen basierend auf eigenen Assoziationen wie auch auf grundlegenden Erscheinungen eines Strebens, einer Balance, einer Richtung. Der Reiz von Japps Arbeiten liegt gerade in diesem Schwanken zwischen Offen- und Bestimmtheit. Sie erwecken Erinnerungen an Bilder, Strukturen und Mechanismen. Ihre klaren Formen implizieren eine vermeintliche Eindeutigkeit, ein vermeintliches Erkennen, das sich allerdings durch geschickte Brechungen, durch Störelemente — etwa durch ein häufig zu findendes Wechselspiel von Zart- und Grobheit, von Weiche und Härte, von Struktur und Glätte — in steter Auflösung befindet. Japp lenkt so immer wieder die Frage darauf, was der Gegenstand mit uns tut. Michaela Richter

Wismar - Florian Japp stellt im Kunstraum St. Georgen aus