Frankfurt soll nicht zum Stolperstein werden

Zurück zum Wesentlichen — so lautet dieser Tage das Motto der Drittliga-Handballerinnen der TSG Wismar. Nach den emotionalen Tagen rund um das Heimspiel gegen den TSV Owschlag und der Bekanntgabe des Aufstiegsverzichts haben sich die Gemüter mittlerweile beruhigt und man kann mit voller Konzentration an die bevorstehenden Aufgaben gehen. Sechs Spiele sind in dieser Saison noch zu absolvieren. Die Auswärtspartie beim Frankfurter HC bildet den Auftakt zum wohl spannendsten Wismarer Saisonfinale seit Langem. Nur fünf Wochen nach dem knappen 25:23-Hinspielerfolg müssen die Schützlinge von Trainer Ronald Frank morgen um 16 Uhr zum Rückspiel in der Brandenburghalle in Frankfurt antreten. Es ist mit knapp 350 Kilometern Entfernung zugleich die weiteste Auswärtsfahrt der Saison. Anschließend geht es noch nach Berlin, Buxtehude und Henstedt-Ulzburg. „Wir haben in den letzten Tagen viel miteinander gesprochen. Mit der eindeutigen Positionierung des Vereins fällt es uns nun wieder leichter, die sportlichen Dinge in den Vordergrund zu stellen. Man hat zuletzt schon feststellen können, dass die Ungewissheit und auch die Enttäuschung die Spielerinnen in gewisser Hinsicht gehemmt haben“, so der Trainer und sagt weiter: „Schon gegen Frankfurt wird es aber wichtig sein, wieder unser großes Ziel vor Augen zu haben und das ist jetzt ganz eindeutig der Staffelsieg.” Zuletzt mangelte es seiner Mannschaft vor allem an Durchschlagskraft im Angriff, was sicherlich auch der weiterhin angespannten Personalsituation zuzuschreiben ist. Rechtsaußen Sally Topp fehlt mit Armbruch weiterhin aus, ihre Position übernehmen abwechselnd Laura Blum und Slavka Durdic. Durdic wiederum wird häufig auf der Spielmacherposition benötigt, da Ivana Vujica nach ihrer Handverletzung bislang noch nicht wieder zum Einsatz gekommen ist. Da auch Eva-Maria Passow häufig dienstlich verhindert ist, fehlt vor allem auf dieser Position momentan die Konstante. Die über große Teile der Saison sehenswerten Spielzüge fehlen aktuell, jedes Tor muss sich die Mannschaft hart erarbeiten, die Wechselmöglichkeiten sind zumeist begrenzt. Und dennoch will sich das Team nicht vom großen Ziel Meisterschaft abbringen lassen. Auch nicht vom Frankfurter HC, der im Laufe der Saison einen deutlichen Leistungssprung gemacht hat und trotz des 10. Tabellenplatzes morgen ein echter Prüfstein für die Hansestädterinnen werden wird. Schon im Hinspiel taten sich die Wismarer Damen sehr schwer mit dem FHC und lagen zur Halbzeit sogar zurück. Vor allem Rückraumspielerin Juliane Riedel, mit 162 Treffern aktuell Nummer zwei der Torschützenliste, bereitete dem Wismarer Abwehrverbund große Probleme. Ob und wie Ronald Frank die Kreise der wichtigsten Frankfurter Spielerin einengen lassen wird, wollte er auch auf Nachfrage nicht verraten: „Wir bereiten uns intensiv auf alle Spielerinnen des Gegners vor, denn Frankfurt kann mit seinem breiten Kader flexibel reagieren, da wäre es fahrlässig, wenn wir uns nur auf eine Spielerin konzentrieren.“ Martin Nowack

Wismar - Frankfurt soll nicht zum Stolperstein werden