Freizeittipp Insel Poel: Balancier-Schlange, Rießen-Sandkasten und mehr

Die Poeler Ostseeküste ist immer einen Ausflug wert. Mein Favorit ist der Strand am Schwarzen Busch. Denn hinter den Dünen gibt es eine kleine Promenade mit Sitzmöglichkeiten, Spielgeräten und der einzigartigen Gelegenheit, sein Gleichgewicht zu trainieren: durch Balancieren auf einer aus Baumstämmen gefertigten Schlange. Ganz ehrlich? Das hat inzwischen Kultstatus für mich. Ein Vergnügen nicht nur für Erwachsene: Ob zu Beginn oder am Ende eines Strandtages im Sommer oder einer ausgedehnten Wanderung jetzt in der kalten Jahreszeit – die Schlange muss sein! Sie ist eines von mehreren Objekten, die zum Bewegen und Spielen an der kleinen Promenade in diesem Ortsteil der Inselgemeinde einladen. Die Schlange ist bei jedem Besuch ein Muss. Seit Jahren. Anfangs balancierten wir Eltern mit unseren beiden Kindern, jetzt nur noch zu zweit und gelegentlich mit den erwachsenen Söhnen und Enkeln. Lesen Sie auch: Ausflugstipp im Lockdown: Der Wald bei Neukloster hat immer geöffnet Wandern über die Halbinsel Boiensdorfer Werder Unebene Rundhölzer nicht unterschätzen: Es ist ein wahres Vergnügen, sich auf den ungleichmäßigen Rundhölzern zügig vorwärts zu bewegen und dabei das Gleichgewicht zu behalten. Erschwerend hinzu kommt nämlich, dass sich die Schlange nicht nur zu ebener Erde schlängelt. Es geht erst stufen-, besser baumstammweise nach oben – bis zu etwa einem Meter hoch – und dann wieder hinab. Nicht nur das feuchte Holz in dieser Jahreszeit fordert Konzentration, um nicht abzurutschen. Auch die Absätze durch die miteinander verbundenen Baumstämme können es in sich haben, selbst wenn es nur ein geringer Höhenunterschied ist. Wer es allerdings nicht auf Anhieb schafft, die geschätzt 30 Meter zu balancieren – was übrigens ganz selten vorkommt –, der muss nochmal von vorne beginnen. So bekommen die Stunden auf Poel immer ihr Finale – im Gleichgewicht mit sich. Auch Kinder schaffen Balanceakt: Hin und wieder haben wir Zuschauer, kleine und große, die aufmerksam oder amüsiert das Geschehen verfolgen. Meist wollen es die Mädchen und Jungen dann selbst versuchen und fordern ihre Eltern auf, es uns gleichzutun. Für Jüngere empfiehlt sich eine Hilfestellung: An der Hand eines Erwachsenen schafft jedes Kind den Balanceakt. Buddeln in Mecklenburgs größtem Sandkasten: Aber auch ihrem Bewegungsdrang können die Kleinen auf dieser Freizeitfläche nachkommen: auf einem der Wipptiere, in einer Netzschaukel und beim Erklimmen eines hölzernen Klettergerüstes. Oder sie begeben sich gleich in Mecklenburgs größten Sandkasten. Im weichen Sand des breiten Strandes am Schwarzen Busch lässt sich auch jetzt – warm angezogen – trefflich buddeln und bauen. Der achtjährige Linus beispielsweise kommt regelmäßig mit seiner Mama Stefanie Glaser auf die Insel Poel. Er hat außer Sandspielzeug auch kleine Autos mitgebracht. Für die gräbt er einen Tunnel in den Sand. „Er sucht auch gerne nach Schätzen und gräbt Steine aus, die er dann seinen Großeltern mitbringt“, erzählt die Schwerinerin. Ihre Freundin Jana Medvecova aus Wismar begleitet die beiden bei ihrem Ausflug. Zu dem gehört selbstverständlich eine Strandwanderung. Mecklenburg-Vorpommern ist ein Land zum Entdecken. Sie suchen Inspiration für Ihren nächsten Ausflug? Egal ob Spaziergänge, Radtouren oder Spielplatz-Rallys: Die OSTSEE-ZEITUNG sammelt die besten Freizeittipps für alle Aktiven im Land – für Einheimische und Urlauber – für Familien mit Kindern oder auch nur für Erwachsene. Schauen Sie einfach auf www.ostsee-zeitung.de/freizeittipps vorbei. Hier finden Sie Vorschläge untergliedert nach Regionen zwischen Grevesmühlen und Usedom. „Inselhopping“ bei Niedrigwasser: Die können Eltern je nach Wetter aufpeppen, damit sie für den Nachwuchs nicht langweilig wird. Entweder sie lassen Drachen steigen, denn eine steife Brise weht immer an der Ostsee. Oder sie wetteifern im Flippern, das heißt kleine flache Steine so oft wie möglich übers Wasser hüpfen zu lassen. Mit Gummistiefeln, Regenhose und Kescher ausgestattet, freuen sich kleine Kinder, auf Entdeckungen und Funde im flachen Wasser. Zu guter Letzt: Bei ablandigem Wind lädt die Ostsee zum „Inselhopping“ ein. Dann führt sie im Küstenbereich Niedrigwasser und legt Sandbänke frei. Was für ein Spaß, trockenen Fußes bis hinter die Buhnen gehen zu können. Und natürlich auch wieder zurück. Ausflügler stellen ihr Auto auf dem gebührenpflichtigen Parkplatz am Ortseingang ab. Das ist ausdrücklich zu empfehlen, weil die Ordnungshüter der Inselgemeinde regelmäßig zu Kontrollen unterwegs sind. Direkt an der Strandpromenade gibt es auch einige Stellplätze. Sie sind Menschen mit Behinderung vorbehalten, die über einen Sonderparkausweis verfügen. Von Haike Werfel