Geld für Hilfsprojekte in Afrika

Nur wenn die Bewohner Afrikas in ihren Ländern ein menschenwürdiges Leben führen können, werden sie in ihrer Heimat bleiben. So die einhellige Meinung in Europa angesichts der abertausenden Flüchtlinge, die jedes Jahr über das Mittelmeer kommen und dabei ihr Leben auf Spiel setzen. Dass sich die Lebensverhältnisse auf dem Schwarzen Erdteil verbessern, dafür sorgen zahlreiche private Initiativen, auch in Mecklenburg-Vorpommern. So gibt es zum Beispiel die Berufsausbildungsstätte „Bonita-Haus“ in Dapaong im Norden Togos, in der Handwerker, Landwirte und Fachschüler unterrichtet werden. Oder das Projekt „Honig der Savanne“, das durch die Hilfe bei der Gewinnung, Verarbeitung und Vermarktung die Imker dabei unterstützt, ein Einkommen aufzubauen und zu sichern. Schulanbauten in Verbindung mit der Nutzung regenerativer Energien oder eine mobile Solarstation, um damit elektrische Geräte, wie zum Beispiel eine Ziegelpresse anzutreiben, sind weitere aktuelle Hilfsprogramme dort. Sie sind vor allem von ehrenamtlichem Engagement geprägt. Auf die Beine gestellt hat diese Projekte der Verein Deutsch-Afrikanische Zusammenarbeit e. V., kurz Daz. Er hat sich 2002 in Greifswald gegründet mit dem Ziel, Kindern in Westafrika zu helfen, einen Weg aus der Armut zu finden. Ein Kerngebiet für das Engagement der 111 Mitglieder von Daz ist die Schul- und Berufsausbildung der Kinder und Jugendlichen in Togo und Burkina Faso, wo der Verein hauptsächlich tätig ist. „Bildung ist ihre einzige Chance“, sagen Dr. Monika Schellenberg und ihr Mann Heinz-Jürgen. Der 71-Jährige fährt mit seiner 68-jährigen Ehefrau regelmäßig auf eigene Kosten ins über 50 Grad heiße Togo, um sich über das Gelingen der Projekte zu informieren. Wie über das Schulprojekt, bei dem die derzeit 500 Kinder auch mittags eine warme Mahlzeit bekommen. „Jeder gespendete Euro kommt bei unseren Projekten an, nichts geht für Verwaltung, Reisekosten oder sonst was verloren. Und wenn man bedenkt, dass für nur fünf Euro ein Kind einen ganzen Monat lang Mittagessen bekommt, dann ist das auch wichtig“, bekräftigen die beiden Schweriner. „Denn Hunger und Not sowie katastrophale hygienische Verhältnisse sind der Nährboden für Krankheiten und Epidemien wie Ebola“, sagt Dr. Brigitte Schmidt. Sie ist die Geschäftsführerin des in Wietow ansässigen Solarzentrums Mecklenburg-Vorpommern sowie der Solarinitiative MV. Schmidt engagiert sich ebenfalls seit vielen Jahren in und für Afrika. „Erneuerbare Energien sind der Schlüssel zum Frieden, denn wenn Sonne, Wind, Erdwärme und so weiter als Energiequelle dienen, muss kein Krieg mehr um Öl geführt werden“, bringt sie es auf den Punkt. Zum zehnten Mal hatte die Ingenieurin deshalb nach Wietow geladen, um im Umfeld eines Benefizkonzerts die verschiedenen Projekte und deren Organisatoren der Öffentlichkeit vorzustellen und Spendengelder einzuwerben. Auch Mathias Korth aus Neukloster engagiert sich seit sieben Jahren in Afrika. Der 30-jährige Elektromeister leitet gemeinsam mit seinem Vater den gleichnamigen Betrieb in der Kleinstadt. Ursprünglich wurde er von Brigitte Schmidt gebeten, in Mosambik eine solarbetriebene Wasserpumpe aufzubauen. „Wenn man einmal da gewesen ist, dann lässt einen das nicht mehr los“, sagt der junge Handwerksmeister. Heute arbeitet er mit der von der Berlinerin Jutta Pfistner gegründeten Organisation Mastering Your Life (Myl) zusammen, die sich dort um verschiedene Projekte der Bildung, aber auch um die Ernährung, Kleidung und Unterkünfte für Aids-Waisen kümmert. Gut 2000 Euro Spendengelder konnten am Ende der Benefizveranstaltung für die Afrikahilfe verbucht werden. Nicht zuletzt auch wegen des Klavierkonzerts der jungen Rostocker Pianistin Janka Simowitsch. Erneuerbare Energien sind der Schlüssel zum Frieden.“Dr. Brigitte Schmidt, Geschäftsführerin des Solarzentrums Mecklenburg-Vorpommern Peter Täufel

Wietow - Geld für Hilfsprojekte in Afrika