Gemeinde plant den Bau von Einfamilienhäusern

Das Gelände an der Straße zum Gutshaus im Blowatzer Ortsteil Dreveskirchen soll bebaut werden. Dafür müssen der Flächennutzungsplan angepasst und ein Bebauungsplan aufgestellt werden. Beidem gaben die Gemeindevertreter bei jeweils einer Enthaltung ihre Zustimmung. Als Blowatz in den 1990er-Jahren den Flächennutzungsplan aufstellte, wurde das Gebiet als „Mischgebiet, dörflich“ ausgewiesen. „Das hat man wegen der Landwirtschaft damals an den meisten Orten so gemacht“, erklärte Claus Müller vom Wismarer Büro für Architektur und Bauleitplanung den Gemeindevertretern. Inzwischen habe sich die Landwirtschaft aber mehr und mehr an die Ortsränder verlagert. „Dörfliche Mischgebiete gibt es innerorts eigentlich gar nicht mehr“, sagte Claus Müller. Für die weitere Planung sei aber von Vorteil, dass die Gemeinde die Fläche entlang der Straße gegenüber der Kita „Ostseekrabben“ just so ausgewiesen hat. Dadurch ist eine Bebauung möglich. Allerdings muss im F-Plan aus dem „Mischgebiet, dörflich“ (MD) ein „Wohngebiet, allgemein“ (WA) werden. Dem haben die Gemeindevertreter von Blowatz nun zugestimmt. Aus dem geänderten Flächennutzungsplan heraus, soll der Bebauungsplan Nr. 9 entwickelt werden. Der Vorentwurf, der ein etwa 1,3 Hektar großes Gelände umfasst, wurde von den Blowatzer Gemeindevertretern ebenfalls befürwortet. Abzüglich der für Zufahrten und Erschließung benötigten Flächen würde rund ein Hektar, also 10000 Quadratmeter, als Bauland übrig bleiben. Im Vorentwurf sind auch die Grundstücksgrenzen schon grob markiert. Danach würden maximal neun Einfamilienhäuser dort gebaut werden, auf Grundstücken, von denen das kleinste 800 Quadratmeter groß ist. „Der dörfliche Charakter der Straße soll auf jeden Fall erhalten bleiben“, sagte Claus Müller. Dazu würden die für heutige Zeit eher ungewöhnlich großen Grundstücke beitragen. „Und die Grundflächenzahl von 0,3. Das heißt, dass nur 30 Prozent des Grundstücks bebaut werden darf“, fuhr der Planer fort. Ebenfalls schon im Vorentwurf enthalten: eine Firsthöhe von maximal zehn Metern bei einer möglichen Dachneigung von 22 bis 48 Grad. „Gebaut werden soll frei stehend und in offener Bauweise“, sagte Müller. Im Zuge der Bauarbeiten sollen auch die Straße und der Wendehammer saniert werden. Parallel zum Bebauungsplan wird ein Umweltbericht erstellt. Er listet zum Beispiel alle schützenswerten Bäume auf und legt Ausgleichsmaßnahmen fest. Der beschlossene Vorentwurf wird das erste Mal ausgelegt. Die Öffentlichkeit, dazu zählen die Anwohner, der Landkreis, verschiedene Behörden und die Energieversorger, können erstmals Stellung zu dem Bauvorhaben beziehen. Ihre Anregungen und Bedenken werden in den Bebauungsplan eingearbeitet, wenn sie relevant sind. Anschließend wird der Bebauungsplan erneut öffentlich ausgelegt und die zweite Runde der Stellungnahmen beginnt. Erst nach deren Abschluss kann die Gemeinde eine Bausatzung erlassen. „Es ist eben ein langer Weg, bis Baurecht geschaffen ist“, stellte Planer Claus Müller fest. Sylvia Kartheuser

Blowatz - Gemeinde plant den Bau von Einfamilienhäusern