Groß Strömkendorf: Schandfleck soll verschwinden

Die Gebäude der ehemaligen landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft (LPG) in Groß Strömkendorf, einem Ortsteil der Gemeinde Blowatz, verfallen. Die Einwohner sind über den Schandfleck verärgert. Besserung ist jedoch in Sicht. „Der Eigentümer, der Landwirtschaftsbetrieb Hohen Luckow, hat versprochen, die Fläche durch eine Abrissfirma räumen zu lassen“, sagt Bürgermeister Tino Schomann (CDU). Auf einen Zeitraum habe sich der Eigentümer allerdings noch nicht festgelegt. „Aber er hat versichert, dass es in Kürze passieren würde“, fährt Tino Schomann fort. Nach seinen Ausführungen soll die Fläche nach dem Abriss vorläufig Grasland bleiben und nicht weiter bewirtschaftet werden. Nicht bewirtschaftet werden sollte zwischen Hecken- und Ringweg eigentlich auch die Sukzessionsfläche. Eine Fläche, die biologisch sich selbst überlassen und nur zweimal im Jahr gemäht wird. So ist sie zumindest im rechtskräftigen Bebauungsplan für Groß Strömkendorf ausgewiesen. Anwohner haben jedoch Obstbäume gepflanzt und sogar Zäune gesetzt. Die Mitglieder des Bauausschusses haben festgestellt, „dass hier gegen die Bestimmungen des Bebauungsplanes verstoßen wird“, sagt Hans-Joachim Richter, der erste stellvertretende Vorsitzende. Er stellt klar, dass die Fläche nur extensiv gepflegt werden sollte, „also zweimal jährlich zu mähen ist“. Doch die Bäume und Zäune sind nun einmal da. Wie damit umgehen? Die Gemeindevertreter fassten unterschiedliche Beschlüsse. Da die Naturschutzbehörde des Landkreises gegen die Obstbäume als Streuobstwiese und auch gegen einen Zaun als zeitweiligen Wildschutz nichts einzuwenden hatte, kann beides erst einmal bleiben, wie es ist. Der Zaun muss aber nach spätestens zehn Jahren einschließlich der Pfähle und möglicher Betonfundamente verschwinden. Dem stimmten die Gemeindevertreter mehrheitlich zu. Ein anderer Anwohner hat jetzt Probleme, weil der Vorbesitzer die Grundstücksgrenzen überbaut und sich Gemeindeland einverleibt hatte. Hier kennen die Gemeindevertreter kein Pardon: Der Garten muss auf die ursprünglichen Grenzen zurückgebaut werden. Bei einem dritten Fall wurde ein privater Teil der Sukzessionsfläche widerrechtlich als Garten genutzt. Hier räumen die Gemeindevertreter dem Eigentümer ein, einen Ausnahmeantrag zu stellen. Er muss aber den fraglichen Teil des Gartens wieder umwidmen. So haben es die Gemeindevertreter mit acht Ja-Stimmen bei zweimal Nein und einer Enthaltung beschlossen. Damit folgten sie den Empfehlungen des Bauausschusses. Dennoch soll sich Groß Strömkendorf entwickeln. „Es ist ganz wichtig, dass wir den Bebauungsplan umsetzen, um junge Familien anzulocken“, sagt Tino Schomann. Nur sie könnten den Bestand von Schule und Kita sichern. Sylvia Kartheuser

Blowatz - Groß Strömkendorf: Schandfleck soll verschwinden