Homeschooling in Neukloster: Schüler schreiben, wie es ihnen geht

Leander Deinert (13): Ich komme gut mit meiner Familie zurecht, deswegen ist es nicht schlimm, zu Hause zu sein. Da ich mit meiner Schwester Salome gern zusammen Sport mache, habe ich auch immer einen guten Ausgleich. Die Tageseinteilung ist viel freier als in einem Schulalltag, deswegen mag ich die Situation jetzt auch. Die Zeit nutze ich ebenfalls, um meinem kleinen Bruder Constantin zu helfen und auch mal draußen im Garten zu sein. Gern würde ich mal wieder meine Freunde treffen, das ist schade, dass das kaum geht, weil wir dann mal wieder was zusammen machen könnten. Wenn Corona jetzt vorbei wäre, würde ich in diesem Winter wieder Snowboarden oder auch zum DLRG- Schwimmen gehen. Mein Alltag mit Corona ist in Ordnung, allerdings mache ich mir Sorgen um die Folgen von Corona und auch meine Eltern. Wenn es geht, lassen wir uns impfen und hoffen, dass es dann alles wieder etwas einfacher oder normaler wird. Luise Dellwall: Ein Vorteil der Schulschließungen ist, dass Schüler nicht mehr so viel Druck haben und selbst entscheiden können, wann sie ihre Aufgaben erledigen. Denn solange alles zum richtigen Zeitpunkt abgegeben beziehungsweise abgeschickt wird, ist alles gut. Ein weitere Vorteil ist, dass man viel selbstständiger ist, was die Aufgaben anbelangt. Außerdem hat man durchs Homeschooling mehr Freizeit und kann sich mehr auf die Schule konzentrieren. Ungünstig ist allerdings, wenn das WLAN nicht funktioniert und man keine Aufgaben bekommen kann. Außerdem muss man vieles allein erarbeiten und einiges kann einem nicht erklärt werden. Ich freue mich schon, wenn ich mich wieder mit meinen Freunden treffen und zum Beispiel ins Kino gehen kann. Maja Schwarzer: Die momentane Situation ist wie vor knapp einem Jahr. Fast alle Läden haben geschlossen und viele Menschen arbeiten und lernen von zu Hause aus. Für Schüler also wieder Homeschooling. Meiner Meinung nach ist es besser, dass die Schulen geschlossen wurden, wegen des zu hohen Infektionsrisikos. Natürlich ist nun alles etwas schwieriger, aber das ist okay. Homeschooling hat einen Vorteil: Man kann sich meistens seine Arbeit einteilen. Dadurch ist alles entspannter und ruhiger. Man kann sich natürlich auch durch verschiedene Dinge einfacher ablenken lassen, da kein Lehrer da ist, der ermahnt. Dadurch lernt man manchmal nicht konzentriert. In einigen Situationen wie bei Problemen oder einfachen Fragen wäre es besser, einen Lehrer dabei zu haben, aber man kann sich mit dem Lehrer virtuell austauschen und sich helfen lassen. Corona bereitet mir keine großen Sorgen. Viel mehr, wie die Welt danach aussieht. Anja Köhn: Vorteilhaft ist, dass ich mir den Tag mit den Aufgaben einteilen und sie in Ruhe erledigen kann, keine Klausuren, Tests und Übungen geschrieben werden. Nachteilig ist, dass ich meine Lehrer nicht persönlich um Hilfe bitten und fragen kann. Die eingeschränkte Öffnung der Schulen ist richtig, da ansonsten zu viele Schüler auf engem Raum zusammensitzen. Lenny Duitsmann: Die Schulen bleiben weiterhin geschlossen. Das ist für viele Eltern nicht nachvollziehbar. Ich selbst möchte gern wieder zur Schule gehen, denn der Präsenzunterricht ist mit das Wichtigste, um den Schulstoff zu verstehen. Die Schulen müssen dringend wieder öffnen, denn das soziale Miteinander, Kommunikation und die Wissensaneignung sind erforderlich. Es gibt zwar das Homeschooling, aber es hat auch Nachteile. Zum Beispiel können einzelnen Dinge nicht richtig erklärt werden und man kann nicht davon ausgehen, dass jeder die entsprechende Technik zu Hause hat. Zu Hause langweile ich mich oft und fühle mich einsam, da man kaum Kontakt zu Freunden hat und ich mich in meinem Freiraum eingeschränkt fühle. Ich habe wenig Angst vor Corona, doch auch ich möchte meine Familie schützen. In letzter Zeit verbringe ich viel Zeit vorm Rechner, um meine Aufgaben zu erledigen, aber dennoch gehe ich häufig an die frische Luft und fahre Fahrrad oder treffe mich mit einem Freund. Wenn die schwere Zeit endlich vorbei ist, kann ich mich kaum entscheiden, was ich zuerst mache. In den Urlaub fahren oder ins Kino gehen? Normalität muss wieder einkehren, sonst haben wir neben der furchtbaren Pandemie noch viele psychische Erkrankungen. Denn die Belastungsgrenze ist erreicht. Nicolas Binkowska (14): Die Schulschließung ist nicht so schlimm, weil ich zu Hause alles gut hinbekomme und kaum Hilfe brauche. Unsere Lehrer sind immer zu erreichen, wenn Hilfe benötigt wird. Ich fühle mich gut, aber ich vermisse meine Hobbys und Freunde. Es nervt mich, dass ich mich nicht mit Freunden treffen kann. Ich nutze die zusätzlich freie Zeit und bin häufig mit dem Fahrrad unterwegs. Ich fühle mich nicht frei, weil ich keine Ausflüge machen kann und meine Großeltern und Urgroßeltern nicht mehr treffen darf. Ich freue mich, wenn die Schule wieder losgeht, denn die Lehrer und auch die Mitschüler fehlen mir. Ich werde, wenn der Lockdown zu Ende ist, meine Hobbys ausüben, Ausflüge machen und mich wieder mit Freunden verabreden. Cedrik Steinhardt: Mit dem Homeschooling komme ich gut zurecht. Wir nutzen die Plattform IServ, die einen geregelten Tagesablauf ermöglicht und das Homeschooling angenehm macht. Allerdings fehlen mir soziale Kontakte. Seit fast drei Monaten kann ich meinen Freizeitsport im Verein nicht mehr ausüben. Außerdem muss ich dringend zum Friseur. Nuria Höppner: Das komplexe Thema Covid-19 macht mir Angst, aber da müssen wir jetzt nun mal alle durch. Trotzdem hoffe ich, dass Corona mit Hilfe des Homeschoolings schneller verschwindet. Das Homeschooling ist nicht schlimm, denn wir können trotzdem unsere Lehrer per E-Mail fragen. Aber Präsenzunterricht wäre besser und den ein oder anderen Lehrer würde man gern wieder sehen. Ich vermisse auch meine Freunde – zurzeit geht das leider nur per Handy. Auf jeden Fall werde ich mich, wenn Corona vorbei ist, erst mal mit allen Freunden treffen. Dafür hab ich jetzt viel Zeit, um andere Sachen zu erledigen. Was das aber genau ist, weiß ich selbst meistens nicht so richtig. Von Klaus Amberger