Impf-Start in Nordwestmecklenburg: Gertrud Brötzmann aus Kalsow war eine der Ersten

Zu den allerersten Personen, die in Nordwestmecklenburg gegen das Coronavirus geimpft wurden, gehört Gertrud Brötzmann. Die 88-Jährige lebt im Seniorenhaus der Awo in Kalsow bei Wismar und hat früher in einer LPG gearbeitet. Am Montagmorgen um 7 Uhr begannen mit dem Abholen der Impfstoffe am Zentrallager des Landkreises die Impfungen gegen Covid-19 in Nordwestmecklenburg mit dem Impfstoff von Biontech/Pfizer. 975 Dosen waren am Sonntag mit der ersten Lieferung eingetroffen – sie sollen bis Ende der Woche verabreicht werden. Landrätin: Impfbereitschaft in NWM ist hoch: Landrätin Kerstin Weiss (SPD) war bei den ersten Impfungen dabei: „Ich bin sehr froh, dass der erste Impftag in Nordwestmecklenburg so konfliktlos ablief und danke auch ausdrücklich allen, die daran mitgewirkt haben. Sie werden auch in den kommenden Tagen ihre Arbeit für die Gesundheit der Menschen im Landkreis tun und haben dafür oft auch Urlaube oder freie Tage verschoben.“ Außerdem sei sie froh, dass die Stimmung in den Einrichtungen gut und die Impfbereitschaft unter Patienten und Personal sehr hoch ist. Insgesamt besuchte die Landrätin am Montag drei Einrichtungen, um sich ein Bild vom Impfgeschehen zu machen. Lesen Sie auch Corona-Jahr 2020: So verlief die Pandemie in Nordwestmecklenburg Ab Montag wird in Nordwestmecklenburg geimpft Die zehn Impfteams bestehen in dieser Phase zunächst aus Hausärzten, oft aus denen, die ohnehin schon die jeweiligen Einrichtungen betreuen, und einigen unterstützenden Mitarbeitern. Neuburger Arzt unterstützt bei Organisation und beim Impfen: Im Organisationsteam des Landkreises sitzt seit Anfang November für die Hausärzte Dr. Fabian Holbe, der seine Praxis in Neuburg hat. „Es ist sehr sinnvoll, dass wir in dieser Phase beteiligt sind“, so Holbe: „Wir kennen die Einrichtungen vor Ort und hatten auch schon Kontakt zu den Leitungen. Das erleichtert die Organisationsarbeit. Außerdem gibt es auch zu den Bewohnern schon ein Vertrauensverhältnis, was ebenfalls sehr wichtig ist. Wir wollen in drei Tagen mit zehn Teams zunächst 15 Alten- und Pflegeheime bedienen.“ „Die Hausärzte sind selbstständig auf uns zugekommen und haben sich angeboten“, so Robert Stach, Leiter des Gesundheitsamtes Nordwestmecklenburg. Und weiter: „So können wir uns um die Verteilung des Impfstoffes und die Organisationsarbeit kümmern. Dabei geht es auch um die Planung der nächsten Impfphasen. Wir suchen weiterhin aktiv nach Helfern, die uns in den weiteren Phasen und später in den Impfzentren helfen können. Personen mit medizinischer Ausbildung sind dabei genauso gefragt wie Menschen, die bei der Büroarbeit unterstützen können.“ Wer dabei sein möchte, kann sich unter der E-Mail-Adresse impfen@nordwestmecklenburg.de melden. In 20 Tagen kommt der zweite Piks für die Bewohner: Zweite Station am ersten Impftag war die DRK-Seniorenwohnanlage „Am Oberteich“ in Schönberg. Dort wurden auch Mitarbeiter geimpft, wie Bärbel Ziehn-Teude. Die 59-Jährige gehöre selbst zu einer Risikogruppe, freue sich aber vor allem für den Betrieb in der Einrichtung über die Impfungen: „Seit knapp einem Jahr leben wir ständig mit der Angst, dass die Krankheit in die Einrichtung getragen wird und sich dort verbreitet. Mit den Impfungen wird diese Sorge bald etwas kleiner.“ Dritte Station war das Pflegeheim Veelböken, wo die Praxis von Kathrin Würfel aus Mühlen Eichsen die Impfungen durchführte. Als erste bekam die 76-Jährige Brigitte Dittberner ihre Impfdosis von Schwester Andrea verabreicht. Die Impfungen in den Alten- und Pflegeheimen müssen in ca. drei Wochen in eine zweite Runde gehen, denn vom Pfizer-Biontech-Impfstoff muss nach etwa 20 Tagen eine weitere Dosis verabreicht werden. Diese zweite Runde kann, so die aktuelle Planung des Landkreises, dann ebenfalls wieder von Hausarzt-Teams erledigt werden und so auch parallel zu weiteren Impfaktionen erfolgen, falls nötig. Mit weiteren Impfstofflieferungen rechnet der Landkreis in den kommenden Tagen. Ob das noch vor Jahresende der Fall sein wird, war aber am Montag noch unklar. Außerdem zeichne sich ab, dass die Krankenhäuser in Mecklenburg-Vorpommern bald ihre ersten Impfdosen erhalten. Wann genau danach die nächsten Phasen beginnen, hänge maßgeblich davon ab, wie groß die nächsten Impfstofflieferungen ausfallen und wann sie eintreffen. Von mikro