Insel Poel: Gemeinde baut Hort für 66 Grundschüler

Die Ostseebadgemeinde Insel Poel baut ein neues Hortgebäude. Es entsteht knapp 200 Meter von der Regionalen Schule mit Grundschule entfernt. Die Arbeiten haben Anfang Mai begonnen. Inzwischen weht die Richtkrone über dem Rohbau. Schon im Dezember sollen die Grundschüler ihren neuen Kinderhort in Betrieb nehmen. Barrierefreier Flachbau: In dem 580 Quadratmeter großen, barrierefreien Flachbau können dann 66 Mädchen und Jungen im Alter von sechs bis zehn Jahren betreut werden. Dafür werden vier große Gruppenräume mit je 42 Quadratmetern zur Verfügung stehen. Außerdem sieht das Projekt des Wismarer Architekten Steffen Kosmalla einen großzügigen Mehrzweckraum mit 84 Quadratmetern vor, eine Kinderküche sowie Personal- und Sanitärräume. Träger der Einrichtung wird die gemeinnützige Gesellschaft JUL - Jugend, Umwelt, Leben sein. EU fördert Bauvorhaben: Zum Bauvorhaben gehört auch eine neue Zufahrtsstraße. Noch führt ein Sandweg zur Baustelle, die sich zwischen Wohnblocks und einem Garagenkomplex befindet. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 1,6 Millionen Euro. Finanziell unterstützt wird die Gemeinde vom Landwirtschaftsministerium. Es gewährt einen Zuschuss in Höhe von 741 000 Euro. Die Fördermittel kommen aus dem Europäische Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (Eler). So beträgt der Eigenanteil der Gemeinde noch rund 868 000 Euro. Richtfest als besonderes Ereignis: „Uns liegt die Bildung der Kinder und die Unterstützung der jungen Familien sehr am Herzen“, sagte Bürgermeisterin Gabriele Richter (parteilos) aus Anlass des Richtfestes für den Hort-Neubau am Freitagnachmittag. Das Richtfest sei nicht nur für jeden Bauherrn, sondern auch für jeden Gast ein besonderes Ereignis, meinte die Verwaltungschefin der amtsfreien Inselgemeinde. Denn das Richtfest zeige die Halbzeit des Bauvorhabens an und dass seine Vollendung in absehbarer Zeit bevorsteht. Für das Ziel, das Hortgebäude im Dezember fertigzustellen, stünden laut Architekt Kosmalla allerdings zwei Monate weniger Bauzeit als geplant zur Verfügung. Kita-Kinder schmückten Richtkranz: Das Richtfest bietet traditionell dem Bauherrn Anlass, Danke zu sagen. So dankte die Bürgermeisterin nicht nur allen bisher am Bau beteiligten Firmen und Handwerkern, sondern auch dem Land und dem Landkreis für ihre Unterstützung. Einen besonderen Dank richtete Gabriele Richter an die Kita-Kinder, die mit ihren Erzieherinnen den Richtkranz geschmückt haben – mit Blumen, Sommerweizen, Schmetterlingen und vielen bunten Bändern. Einige Mädchen und Jungen, unter ihnen auch künftige Hortkinder, begrüßten zudem die Richtfestgäste mit einem Lied, begleitet von ihrer Erzieherin Christiane Serbe auf der Gitarre. Zimmermeister wünscht dem Bau Glück: Zimmermeister Stefan Wittmoser von der Züsower Firma Wittmoser & Fröhlich brachte mit seinem Richtspruch schließlich die Freude über das gute Gelingen des Bauwerks zum Ausdruck und wünschte dem künftigen Hortgebäude Glück. Nach derzeitige Stand werden im neuen Schuljahr, das in einer Woche beginnt, 56 Kinder einen Hortbetreuungsplatz in Anspruch nehmen. Insgesamt sind 73 Kinder in der Poeler Grundschule angemeldet. Mehr Anträge als Hortplätze vorhanden: Nicht in allen Einrichtungen im Landkreis stehen mehr Hortplätze zur Verfügung, als Eltern sie für ihre Kinder wünschen. Wie Ingo Funk, zweiter Stellvertreter der Landrätin, auf Anfrage informierte, können aktuell aber alle Hort-Betreiber in Nordwestmecklenburg den bislang angemeldeten Kindern einen Betreuungsplatz zur Verfügung stellen. Dazu hat der zuständige Fachdienst Jugend in der Kreisverwaltung einigen Trägern eine befristete Änderung der Betriebserlaubnis genehmigt. Vorausgesetzt, sie konnten den erforderlichen räumlichen und personellen Bedarf nachweisen. Das ist beispielsweise im Hort Dorf Mecklenburg der Fall. „Wir haben 18 zusätzliche Plätze beantragt und genehmigt bekommen. Damit erhöhen wir die Kapazität auf 160 Betreuungsplätze“, berichtete Eckhard Rohde, Leitender Verwaltungsbeamte im Amt Dorf Mecklenburg-Bad Kleinen. In Dorf Mecklenburg werden im neuen Schuljahr 140 Kinder ganztags den Hort besuchen, 20 nutzen einen Teilzeitplatz. Auch im Hort Proseken sei um jeden Platz gerungen worden. „Wir hatten mehr Antragsteller als Abgänger“, erläuterte dessen Leiter. Aber durch konstruktive Gespräche mit den Eltern und dem Landkreis sei es doch noch gelungen, jeden Elternwunsch erfüllen zu können. Wer jetzt noch kommt, müsse sich gedulden, dass im Laufe des Schuljahres Möglichkeiten gefunden werden. Aber dafür gebe es bereits Ideen. Viele Kinder würden mit dem Bus nach Hause fahren und müssten nur eine halbe Stunde betreut werden. Lesen Sie auch Wismar: Die schönsten Strände an der Ostsee Kite-Schule auf Poel Wismarer Wochenendtipps Von Haike Werfel