Insel Poel: Mole beschädigt - Sorge vor der nächsten Sturmflut

Zu kämpfen hat die Insel Poel noch mit den Folgen von Sturmtief „Gisela“ am 14. Oktober. Mit 1,20 bis 1,32 Meter über Normal hielt sich das Hochwasser in Grenzen, im Kirchdorfer Hafen blieb das Wasser knapp unter der Kaikante. Bürgermeisterin Gabriele Richter (ptl.): „Es war weniger der Wasserstand als vielmehr die Wucht der Wellen und der stürmische Wind, was in dieser Kombination zu deutlichen Sandverlusten an den Stränden, weiteren kleinen Steilküstenabbrüchen sowie zu erheblichen Schäden an der Nordmole im Hafen Timmendorf-Strand führte.“ 1,32 Meter über Normal: In Timmendorf erreichte das Hochwasser am 14. Oktober gegen 18.50 Uhr einen Höchststand von 6.32 Meter, also 1,32 Meter über Normal. Meterhohe Wellen rissen Findlinge aus der Mole, die nun teilweise unter und neben dem Steg der Nordmole liegen. „Insbesondere an dieser Stelle wird die Mole einer weiteren Sturmflut dieser Stärke kaum standhalten“, blickt die Bürgermeisterin sorgenvoll voraus. Kleines Spektakel in Wismar: Die ganz großen Schäden waren bei dem Hochwasser Mitte Oktober auf der Insel Poel wie auch in Wismar ausgeblieben. Viele Einheimische und Urlauber hatten das Sturmtief und die Überschwemmungen am Hafen von Wismar eher als kleines Spektakel wahrgenommen. Die Lage sei laut Feuerwehr entspannt gewesen. Bodo Köpnick, Wehrführer der Freiwilligen Feuerwehr Kirchdorf, hatte sich darüber geärgert, dass Kühe am Rustwerder vom Wasser eingeschlossen waren und der Besitzer sie nicht rechtzeitig von der Koppel geholt hatte. Köpnick habe zwar bereits im Vorfeld das Veterinäramt informiert – „der Sturm war ja lange genug vorher angesagt“, sagt er – doch auch die Behörde sei nicht aktiv geworden. Letztlich mussten die Rinder auf der Koppel ausharren und im Wasser stehen, bis dieses wieder langsam zurückging. Die Inselbürgermeisterin hatte am Tag nach dem Hochwasser eingeschätzt: „Wir sind nochmal mit einem blauen Auge davon gekommen.“ An den Stränden in Gollwitz und am Schwarzen Busch gab es Sandabtragungen, am Schwarzen Busch sowie in Timmendorf waren etwa zwei Drittel der Standaufgänge weggespült. Lesen Sie auch Nach der Sturmflut: Große Schäden bleiben in Wismar aus, aber Kühe auf Poel vom Wasser eingeschlossen Hochwasser in Wismar: Hansestädter haben Spaß statt Panik Klein und oft verlassen: Das sind die Ostsee-Inseln in Mecklenburg Von Heiko Hoffmann