Kinderfilmfest startet mit Besucherrekord

„Das Kino ist zu klein, wir müssen anbauen!“ So der Kommentar von Medienpädagoge Andros Schakau gestern, nachdem die letzten Gäste zur Eröffnung des Kinderfilmfestes auf Decken vor der Kinoempore ihren Platz gefunden hatten. Mit dem Nautilus-Kinderfilmfest Mecklenburg-Vorpommern wurde gestern das 9. Filmfest Wismar eröffnet. Gut 150 junge Filmemacher kamen — alle zwischen Kindergartenalter, Grundschule und darüber hinaus, um ihre Produktionen einmal in einem richtigen Kinosaal vor ausverkauftem Haus zu sehen. Wie bei den Großen folgte nach dem Applaus — und den gab es reichlich — das Filmfestgespräch, bei dem die Filmemacher von ihren Projekten erzählten. Gut 20 Kurzfilme wurden gezeigt. „Das Besondere beim landesweiten Kinderfilmfest ist, dass die Einreichungen eben aus ganz MV kommen“, sagte Andros Schakau. Die „Filmspatzen“ — die Kindermediengruppe in der Wismarer Medienwerkstatt im Filmbüro — mussten entscheiden, welche der eingereichten oder in der Medienwerkstatt entstandenen Filme gezeigt werden. Sie haben gut entschieden, urteilte das Publikum. Die Gäste staunten und lachten. Beispielsweise über den Kurzspielfilm „Till Eulenspiegel und der Wolf“, der in der Heinrich-Schliemann-Schule in Neubukow entstand. In acht Minuten erzählen die zehn- und elfjährigen Schüler die Geschichte über den faulen Wirt, der von Till Eulenspiegel belehrt wird. „Das ist echt cool, seinen Film so zu sehen“, sagte Bela Niklas Boger (11), der den Eulenspiegel gespielt hat. Eine Schulwoche hat das Filmteam an dem Film gearbeitet. „Das Projekt hat mir gezeigt, dass Teamarbeit und Filmen richtig Spaß machen“, so der junge Schauspieler. Die jüngsten Gäste kamen aus der Wismarer Kita am Alten Holzhafen. Sie zeigten ihren Film „Formenland“. „Wir arbeiten regelmäßig mit der Kita zusammen“, erklärte Andros Schakau. Die Filmprojekte sind für die Knirpse immer wieder ein Highlight. Und wenn dann das Publikum klatscht, an den richtigen Stellen lacht und mitmacht, ist es noch besser. Heute und morgen werden die Filme des älteren „Filmemachernachwuchs“ und der Profis gezeigt, Filme aus den offenen Kanälen oder aus der Hochschule. Dazu gibt es Premieren — alles Filme mit Bezug zum Land und zur Region. Das Programm am Wochenende Heute von 10 bis 17 Uhr (Filmbüro Bürgermeister-Haupt-Straße 51-53) können Kinder und Familien die Angebote der Medienwerkstatt nutzen, kleine Animationsfilme drehen oder bekannte Filmszenen neu vertonen. Im angenehm kühlen Kinosaal werden Filme aus Mecklenburg-Vorpommern gezeigt — entstanden im Land oder gefördert durch das Land. Das ganze Programm gibt es entweder in den kostenlosen Programmheften oder im Internet unter http://www.filmbuero-mv.de. Ausschnitte aus dem Programm am Sonnabend: 16 Uhr: Spielfilm „Lichtes Meer“ von Stefan Butzmühlen 18 Uhr: „Spuren der Arbeit“ und „Wem gehört der Osten?“ als Welturaufführung — Dokumentarfilme 20.30 Uhr: „Poeten des Tanzes — die Sacharoffs“, Dokumentarfilm von Stella Tingergen Ausschnitte aus dem Programm am Sonntag: 10 Uhr Dokumentarfilm „Die Verbotene Halbinsel Wustrow von Lutz Hofmann 14 Uhr Dokumentarfilm „Verliebt, verlobt, verloren“ der Regisseurin Sung Hyung Cho Nicole Hollatz

Wismar - Kinderfilmfest startet mit Besucherrekord