Kurze statt lange Wege: Fünf Saatzucht-Bereiche unter einem Dach

Die Norddeutsche Pflanzenzucht (NPZ) in Malchow auf der Insel Poel baut. Das Gebäude mitten auf dem Betriebsgelände wird eine Bruttogeschossfläche von 3615 Quadratmetern haben, die sich in drei Etagen auf 84 Räume verteilen. „Damit werden wichtige Arbeitsabläufe in der Saatgutbearbeitung verbessert“, erklärt Geschäftsführer Dietmar Brauer. Abteilungen, die vorher über fünf Stellen verstreut auf dem Gelände untergebracht waren, kämen jetzt unter einem Dach zusammen. Der Neubau wird komplett etwa sechs Millionen Euro kosten und ohne Fördermittel gebaut. Gestern war Richtfest — pünktlich zum geplanten Termin. Zimmerer Manuel Reike hob in seinem Richtspruch die gute Zusammenarbeit zwischen Bauherrn, Architekten und Handwerkern hervor. Das ist wenig verwunderlich, denn der Bauherr und die Baufirma kennen sich seit 50 Jahren. Daher war Dietmar Brauer in puncto Kosten und Bauzeit sicher: Im Frühjahr ist der Neubau fertig. „Dies hier ist nicht die Elbphilharmonie und schon gar nicht der Berliner Flughafen.“ Auch Architekt, Dozent und Professor Andreas Scheuring und Dietmar Brauer kennen sich seit Jahrzehnten. „Sein Abschlussjahrgang an der Baugewerkschule in Eckernförde hatte die Prüfungsaufgabe, ein funktionales Saatzuchthaus zu entwickeln“, erzählte der Bauherr gestern beim Richtfest, zu dem auch viele Landwirte der Insel eingeladen waren. Es habe verschiedenen Preise gegeben. „Das Meisterstück habe ich bei mir in die Schublade gelegt, mit dem Vorhaben, es irgendwann in Malchow umzusetzen“, sagte Dietmar Brauer. Vor etwa zwei Jahren hat er es aus der Schublade genommen. „Wir haben den Plan zwar den örtlichen Gegebenheiten und geänderten Bauvorgaben angepasst, aber im Grunde ist das noch immer der einige Jahrzehnte alte Entwurf aus der Prüfungsaufgabe“, erzählte Dietmar Brauer. Sylvia Kartheuser/Julia Zintner

Malchow/Poel - Kurze statt lange Wege: Fünf Saatzucht-Bereiche unter einem Dach