Magische Grenze geknackt: Kreissportbund vertritt 20048 Aktive

Überraschung beim Kreissporttag in Wismar: Anngret Eisermann wurde nicht mehr in den Vorstand des Kreissportbundes (KSB) Nordwestmecklenburg gewählt. Ihr Gegenkandidat Hans-Joachim Jantzen vom VfL Blau-Weiß Neukloster bekam am Freitagabend im Zeughaus 147 von 169 Delegiertenstimmen. Der 64-Jährige, er war bisher Beisitzer im Vorstand, übernahm damit von Eisermann den Posten des ersten Stellvertreters. Nur diese Wahl war geheim, die anderen nicht. Anngret Eisermann wirkte seit 1990 im KSB, zunächst für den Bereich Gadebusch. Die 62-Jährige gratulierte ihrem Nachfolger. Neu als Beisitzer im Vorstand ist Ralf Svoboda (53) aus Wietow. Ansonsten bestätigten die etwa 80 anwesenden Delegierten, einige hatten je nach Größe ihrer Vereine auch mehrere Stimmkarten, den alten Vorstand im Amt. Vorsitzender bleibt in den kommenden drei Jahren Sönke Hagel. Der 47-Jährige bekam zwei Gegenstimmen. Für die zweite Stellvertreterin Ramona Hedrich (39) gab es fünf Gegenstimmen, für Schatzmeister Mirko Gärber (51) aus Karow keine. Beisitzer sind außerdem weiterhin Winfried Hein (62), Dr. Rolf Börner (64), Peter Schmidt-Hahn (50), Carsten Jung (44) und Karl-Heinz Kolb (67). Gewählt wurden auch die Kassenprüfer Ilka Rompel, Reinhard Galda, Dana Gromoll und Mandy Spring. Für Gromoll und Spring ist diese Aufgabe im KSB neu. Vor der Wahl konnte der KSB-Vorsitzende gute Zahlen verkünden. Seit dem Anschluss des Stadtsportbundes Wismar an den KSB im Jahr 2012 sind die Mitgliedszahlen kontinuierlich gestiegen: von 19 047 auf 20048 in diesem Jahr. Gegenüber 2014 gab es einen Zuwachs um 340 Sportlerinnen und Sportler. „Die Steigerung ist beeindruckend und beachtlich. Besonders erfreulich sind die Zuwächse in der Altersklasse über 60“, so Sönke Hagel. Karla Pelzer (SPD), Beigeordnete und zweite Stellvertreterin der Landrätin, sagte im Namen der Verwaltung: „Wir sind sehr stolz darauf, dass eine magische Grenze geknackt werden konnte.“ Größter Vertreter im KSB ist aktuell der Rehasportverein Ploggensee aus Grevesmühlen mit 938 Mitgliedern, 243 mehr als im Jahr zuvor. Die Leitung hat dort Frank Schiewer. Dahinter folgen der SV Blau-Weiß Grevesmühlen (864 Mitglieder), der Polizeisportverein Wismar (751), die Turn- und Sportgemeinschaft Wismar (669), der VfL Blau-Weiß Neukloster (626) und der Verein Sport und Freizeit Herrnburg (594). Zum KSB gehören 157 Vereine und fünf Fachverbände. Sorgen bereitet noch der Organisationsgrad in Nordwestmecklenburg: Im Kreis sind nur 12,9 Prozent aller Einwohner in einem Sportverein aktiv. Eine längere Diskussion gab es zum Thema Hallengebühren für Sportvereine. Mit der Übernahme von Wismarer Sporthallen durch den Kreis im Zuge der Landkreisneuordnung werden nun einige Vereine in der Hansestadt stärker zur Kasse gebeten. Hagel sprach sich für eine Vereinheitlichung der Gebühren im gesamten Kreis aus und versprach: „Wir sind bemüht, moderate Lösungen zu finden, die Vereine zu beraten und es ihnen zu ermöglichen, die Kosten aufzubringen.“ Tilo Gundlack (SPD), Präsident der Wismarer Bürgerschaft, mahnte, Vereine und Sportarten nicht gegeneinander auszuspielen und sagte: „Jeder Euro kann nur einmal ausgegeben werden.“ Thema waren auch die Überlegungen in Wismar, Sportstätten an Vereine zu übertragen (die OZ berichtete). Eine Idee, die Hagel befürwortet. „Die Stadt muss Ausgaben reduzieren und Einnahmen erhöhen“, betonte Susanne Möller, Abteilungsleiterin Sport. Im laufenden Haushalt seien 1,9 Millionen Euro für die Sportförderung und den Betrieb von Sportstätten eingestellt. „Dazu kommen noch Investitionen.“ Jens Pfahl forderte den KSB-Vorstand auf, den Fokus nicht zu sehr auf die Hansestadt zu richten und die anderen Kommunen nicht zu vergessen. „Es gibt auch Gemeinden, die keine Gebühren kassieren“, berichtete der Vorsitzende des Segelsportvereins Hohen Viecheln. Auszeichnungen für besonderes Engagement Ehrennadel in Gold: Friedbert Ohms, Jürgen Prüter (beide Kreisfußballverband Schwerin-Nordwestmecklenburg), Karin Ehlers (Blau-Weiß Grevesmühlen), Helga Schuldt (Behinderten-Sportverein Wismar), Uwe Bobsien, Winfried Hein, Siegfried Kather, Jörg Grützmacher (alle Polizeisportverein Wismar), Heiko Rohde, Barbara Hagedorn (beide Lübower Sportverein), Klaus Jürgen Ramisch (Sport- und Kulturverein Bobitz) in Silber: Maik Zielinski, Wilfried Firgt (beide Schiffahrt-Hafen Wismar), Edith Schröder, Carmen Feldt (beide Blau-Weiß Grevesmühlen), Peter Hoffmann (Angelverein Ostseetrans) in Bronze: Kristin Bockhold (Blau-Weiß Neukloster), Michael Gniefke (Kreisfußballverband), Torsten Lange, Arite Ewert (beide Polizeisportverein Wismar) Sportengel: Katrin Frehse, Fred Ciciewsky (beide Schiffahrt-Hafen Wismar) Norbert Wiaterek

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