Nächster Halt, Planet TipTop!

Zimmer aufräumen, vor dem Essen die Hände waschen, Hausaufgaben machen. Regeln gelten auch für Kinder — selbst wenn die Vorschriften oft nerven. Im Präventionstheater der AOK Nordost wird dieses Thema spielerisch aufgenommen. 900 Kinder aus dem ganzen Landkreis starteten gestern mit Henrietta und ihrem Freund Quassel, einem sprechenden Kochlöffel, ins Weltall. Und dort haben sie gelernt, dass keine Regeln auch nicht das Ideale sind. „Mit unserem Kindertheater wollen wir den Zuschauern Alltagsthemen näherbringen ohne den erhobenen Zeigefinger“, sagt Ute von Tilinsky, Leiterin der AOK-Niederlassung in Wismar. „Sie sollen lernen, dass Regeln zum Leben dazugehören, aber ein gewisser Freiraum auch wichtig ist.“ 13 Grundschulen sind der Einladung der Krankenkasse ins Wismarer Theater gefolgt. „Das ist das dritte Stück des Präventionstheaters“, erklärt Ute von Tilinsky. „In den vergangenen Jahren wurden gesunde Ernährung und Freundschaft thematisiert.“ Die AOK gibt dem Ensemble für die Henrietta-Reihe eine Richtung vor, geschrieben und umgesetzt wird das Stück von den sechs Schauspielern. Neben Wismar führen sie die Geschichte auch in Potsdam, Berlin und Greifswald auf. Das im Jahr 2004 in Potsdam uraufgeführte Kindertheater ist Bestandteil der Initiative „Gesunde Kinder — gesunde Zukunft.“ Auf ihrer Reise durch das Weltall, weit weg von den nörgelnden Eltern und den Pflichten, erlebt Henrietta jede Menge Abenteuer. Bei Familie Zottel lernt sie, dass Händewaschen vor und nach dem Essen doch notwendig ist — zumindest wenn man mit den Händen isst. Auf dem Planeten TipTop erwartet Henrietta und Quassel sterile Sauberkeit. Die beiden Bewohner Tip und Top sind nur am Aufräumen und Wegpacken. Sogar das Lachen haben die beiden in Schubladen eingelagert. Auf ihrer letzten Station besuchen Henrietta und Quassel die Raumstation von Alpha, Beta und Omega. Dort merken beide, wie wichtig Freunde und Familie sind. Henrietta lernt von Quassel: „Man muss miteinander sprechen und einander zuhören. So findet man fast immer eine Lösung.“ Auch ohne dafür auf den Mond fliegen zu müssen. „Den Kindern hat das Stück sehr gut gefallen“, sagt Marita Hahn, Lehrerin an der Förderschule in Dobbertin (Landkreis Ludwigslust-Parchim). Angereist ist sie mit einer Kollegin und sieben behinderten Schülern. „Schön war, dass die Kinder so gut einbezogen wurden.“ Carla Hautmann und Lilli Pudschun gehen in die Schule in Kirchdorf auf der Insel Poel. „Am besten gefallen haben mir die Lieder“, sagt Carla. Aufgaben wie das Zimmeraufräumen kennen die beiden Mädchen von zu Hause. „Aber das gehört eben dazu“, sagt Lilli. Die Klassen haben nun die Möglichkeit, das Ensemble an ihre Schule zu holen. Im Rahmen eines Wettbewerbs können sie sich eine weitere Szene für das Theaterstück ausdenken. Die Gewinner dürfen mit den Profis ihre Idee einspielen und an der Schule vorspielen. Wir greifen Alltagsthemen spielerisch auf.“Ute von Tilinsky, Leiterin der AOK- Niederlassung in Wismar Vanessa Kopp

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