Regionalfernsehen via Glasfaser

Der kleine Regionalsender aus Bad Kleinen ist jetzt auch in der Landeshauptstadt Schwerin zu sehen. Zumindest in den rund 500 Haushalten, die an das Glasfaserkabelnetz der Wemacom, einer Tochter des Energieunternehmens Wemag, angeschlossen sind. Hintergrund ist, dass sich die Gemeinde Ventschow Mitte vergangenen Jahres dafür eingesetzt hatte, dass alle 240 gemeindeeigenen Wohnungen mit einer Glasfaserverkabelung, die auch die Versorgung mit einem TV-Signal sicherstellt, ausgestattet werden. Dass das Projekt überhaupt und dann noch in so kurzer Zeit realisiert werden konnte, war maßgeblich auch ein Verdienst des Bürgermeisters Dieter Voß (parteilos) und der Gemeindevertretung Ventschow sowie der ortsansässigen Installationsfirma Mos GmbH und der Wismarer Heinrich GmbH zu verdanken. „Hier haben wir die aktuell modernsten und zukunftsweisenden Technologien verwendet, die auch eine Internetgeschwindigkeit bis in den Gigabyte-Bereich möglich machen“, sagt Wemacom-Projektleiter Rainer Killer. Und weiter: „Wemacom-TV ist wetterunabhängig und bietet 150 Sender digital und analog sowie 21 Sender in brillanter HD-Technologie an.“ Da der Regionalsender aus dem acht Kilometer entfernten Bad Kleinen sein Programm bereits in das bestehende, herkömmliche Kabelnetz einer lokal bestehenden Satellitenempfangsstation einspeiste, wurde beschlossen, dieses nun auch in das neue Netz aufzunehmen. Das heißt, dass die Sendung aus Bad Kleinen, die zu einem großen Teil von den Schülern der dortigen Regionalschule produziert wird, nun auch im weiteren Umfeld zu sehen ist, wie momentan in Schwerin und Wittenförden. Ganz bequem wird es ab Ende des Monats von Bad Kleinen aus via Internet direkt an den in Schwerin stehenden Videosurfer gesendet und so in das gesamte Glasfasernetz eingespeist. Derzeit gestalten elf Kinder und Jugendliche aus den fünften, sechsten und zehnten Klassen in der Arbeitsgemeinschaft „Regionalfernsehen“ wöchentlich eine Sendung. Unter der Leitung des freien Journalisten Aloys Beenke werden zuvor per Videokamera aufgenommene Filme von Ereignissen in der Region geschnitten, getextet und vertont und zusammen mit ausgewählten Beiträgen von TV Wismar zu einem etwa 20-minütigen Programm zusammengefügt. Vier Kameras und drei Schnittplätze stehen der vom Heimatverein Bad Kleinen getragenen Arbeitsgemeinschaft zur Verfügung. Von Montag bis Freitag treffen sich die Schülerinnen und Schüler täglich um 10 Uhr in ihrem „Studio“ in der Regionalschule „Am Schweriner See“ zur Redaktionskonferenz, um die anstehenden Themen und Ereignisse zu besprechen. Jede Woche gibt es einen Verantwortlichen für die Sendung. „Ich will erreichen, dass die Jugendlichen Verantwortung übernehmen und sich gegenseitig disziplinieren“, erklärt Aloys Beenke sein Vorgehen. Der 69-Jährige, der den Sender seit seiner Gründung 1996 leitet, hofft, dass sich bald ein Nachfolger findet, der seine Arbeit weiterführt, und dass er finanziell auf solidere Füße gestellt wird. Schließlich könnte sich die Zuschauerzahl schon bald noch weiter vergrößern: Auch in Jesendorf und Warin denkt Wemacom über ein Glasfasernetz nach. Hier haben wir die aktuell modernsten und zukunfts- weisenden Technologien verwendet.“Rainer Killer, Projektleiter Peter Täufel

Ventschow/Bad Kleinen - Regionalfernsehen via Glasfaser