Schwimmende Insel ging ins Dock der Wismarer Nordic Werft

Es war wieder die Stunde der „Zugpferde auf See“: Gleich vier Schlepper bugsierten am späten Dienstagnachmittag ein mehr als 140 Meter langes und 29 Meter hohes Schwimmdock in das Baudock von Nordic Yards am Wismarer Standort. Hier sollen Instandsetzungsarbeiten und eine sogenannte Traglasterhöhung erfolgen. Trotz teilweise böigem Wind, durchsetzt mit heftigen Regenschauern gelangte der Konvoi problemlos in das vorbereitete Baudock. Bei einem kleinen Zwischenstopp an der Ausrüstungs-Werftpier gab‘s einen Schlepperwechsel. Das Baudock war geflutet und komplett leer geräumt worden, um die schwimmende kleinere „Schwester“ aufnehmen zu können. Vorgefertigte Sektionen auf einem Ponton wurden zudem für den Seetransport zum Rostocker Werftstandort herausgezogen. Der Schwimmdock-Schleppzug setzte sich bereits am Sonntag vom Rendsburger Standort der Lürssen-Kröger Werft in Bewegung, erreichte durch den Nord-Ostsee-Kanal gegen Abend Kiel und etwa 24 Stunden später das Ziel in Wismar. Wie die Pressestelle des Auftraggebers informiert, stehen neben den planmäßigen Wartungsarbeiten auch eine Traglasterhöhung um 600 Tonnen auf dem Programm in Wismar. Damit investiert die Unternehmensgruppe Lürssen weiter in die Zukunftsfähigkeit ihres schleswig-holsteinischen Werftstandortes. „Mit den langfristig geplanten Instandsetzungsarbeiten unseres Schwimmdocks, besonders aber mit dessen zukünftiger Traglast von 4600 Tonnen optimieren wir nach dem erfolgreichen Erwerb des neuen 100-Tonnen-Auslegerkrans im vergangenen Jahr weiter unsere schiffbaulichen Fertigungskapazitäten“, erklärt Rolf Leger, Geschäftsführer der Lürssen-Kröger Werft. Die Traglasterhöhung ermögliche ihr als hoch spezialisierten Anbieter größerer Yachten weitaus mehr Gestaltungsspielraum im Neubau- und im Refit-Geschäft. Im Wismarer Trockendock stehen zunächst Strahlarbeiten und eine Inspektion der Schweißnähte am Dockkörper an. Ferner erfolgen Schweißarbeiten am Außenhautboden, weitere stahlbauliche Sanierungsmaßnahmen und die Überprüfung der Außenhautarmaturen. Zum Abschluss wird der Korrosionsschutz des Docks erneuert. Die Arbeiten werden voraussichtlich Mitte Juli abgeschlossen sein. Für Ende des Monats ist bereits die Inbetriebnahme geplant, um einen Yacht-Neubau für die Ausrüstungsphase eindocken zu können. Hans-Joachim Zeigert

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