TSG-Damen verschenken Sieg in Oschatz in der Schlussphase

Die Drittliga-Handballerinnen der TSG Wismar warten weiter auf den ersten Saisonsieg. Beim SHV Oschatz reichte es trotz 32 erzielter Tore und spielerischer Überlegenheit nicht zu einem doppelten Punktgewinn. Zu schwach präsentierte sich die Deckungsreihe der Wismarerinnen beim 32:32 (17:17)-Unentschieden. Gedankenverloren stand Trainer Ronald Frank nach dem Abpfiff in der Oschatzer Rosentalhalle und konnte es augenscheinlich nicht fassen, was seine Mannschaft in den vorangegangenen 60 Minuten abgeliefert hatte. Wie schon in der Vorwoche hatte es sein Team nicht verstanden, die vorhandene spielerische Überlegenheit in ein entsprechendes Resultat umzusetzen. Trotz mehrfacher deutlicher Führung kämpften sich die Gastgeberinnen immer wieder ins Spiel zurück und setzten die TSG damit unter Druck. Dabei begannen die Hansestädterinnen diesmal druckvoll und mit viel Tempo. Nach gerade einmal 10 Minuten führte Wismar bereits mit 7:4 und zeigte auch in der Folge dem SHV seine Grenzen auf. Blitzschnell vorgetragene Angriffe und souverän abgeschlossene Spielzüge prägten das Bild in der ersten Viertelstunde. Auch vom zwischenzeitlichen Ausgleich zum 11:11 (20.) ließ sich die TSG nicht beeindrucken — beim 11:14 (22.) war der Drei-Tore-Vorsprung wieder hergestellt. Leider gelang es den Gästen nicht, diesen weiter auszubauen — im Gegenteil. Durch einfachste Fehler lud man Oschatz dazu ein, den Rückstand zu verkürzen und im Spiel zu bleiben. So musste sich die TSG zur Pause mit einem 17:17 zufriedengeben. Wenn man bedenkt, dass der SHV Oschatz in der Vorwoche bei der Niederlage in Frankfurt nach 60 Minuten gerade einmal 14 Treffer auf dem Konto hatte, wurde schnell klar, dass die Wismarer Abwehr diese Bezeichnung an diesem Nachmittag nicht verdient hatte. Zudem hat sich mittlerweile auch bis zum letzten Verein herumgesprochen, dass die Wismarer Torhüterinnen bei Würfen von den Außenpositionen eher unglücklich agieren. Auch der SHV Oschatz nutzte diesen Umstand mehr als einmal zu seinem Vorteil. Hier gilt es für Wismarers Torwarttrainerin Marina Bratenkowa dringend anzusetzen. Nach dem Wechsel ein ähnliches Bild wie in der ersten Hälfte. Fast durchgängig die Wismarerinnen mit der Führung, die aber erneut nicht entscheidend ausgebaut wurde und so den SHV im Spiel hielt. Als Slavka Ninkovic mit ihrem einzigen Tor knapp sieben Minuten vor dem Ende das 27:30 erzielte, sah es dennoch so aus, als sollten die Gäste den ersten Saisonerfolg einfahren können. Noch größer wurde die Chance darauf nach dem schönsten Tor des Tages von Johanna Brinkies zum 30:32 knapp 100 Sekunden vor dem Ende. Was die Wismarer Damen im Anschluss allerdings im Sinn hatten, bleibt wohl ihr Geheimnis. Völlig unnötig schlossen sie ihre Angriffe deutlich zu früh und zudem erfolglos ab und ermöglichten den Gastgeberinnen noch dem umjubelten Ausgleich. Als auch der letzte Wismarer Angriff noch vorschnell vergeigt wurde, ergab sich für Oschatz sogar noch die Möglichkeit zum Siegtreffer, den sie glücklicherweise nicht nutzen konnten. „Ich bin mehr als enttäuscht und werde erst einmal ein paar Tage brauchen, um das Spiel und unsere Leistung zu analysieren. In der kommenden Woche haben wir auf jeden Fall erhöhten Redebedarf, so wie in den ersten beiden Partien können wir jedenfalls nicht weitermachen“, zeigte sich Trainer Ronald Frank auch lange nach dem Punktverlust noch unzufrieden mit dem emotionslosen Auftritt seines Teams. Die Statistik TSG Wismar: Steiner, Praetzel, Weng 1, Ninkovic 1, Brinkies 5, Tegler 8, Wurlitzer 3, Kollecker 3, Yermachek 1, Blum, Dürl, Pinkohs 6/4, Wolter 4, Topp Siebenmeter: Oschatz: 7/6, TSG: 4/4 Strafminuten: Oschatz: 4, TSG: 4 Spielfilm: 2:4 (5.), 4:6 (8.), 7:8 (14.), 11:11 (20.), 17:17 (30.), 21:21 (36.), 23:25 (43.), 27:30 (52.), 29:31 (54.) Nächster Spieltag: 28.9., 16.00: TSG Wismar—SV Brandenburg West Martin Nowack

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