TSG-Team zittert sich zum Sieg

Von wegen „Luft raus“: Die Drittligahandballerinnen der TSG Wismar haben sich mit einem starken Auftritt gegen den TV Oyten im Meisterschaftsrennen zurückgemeldet. Sie gewannen vor allem dank einer tollen ersten Halbzeit verdient mit 30:29 (19:12). Gerade einmal acht gesunde Feldspielerinnen hatte Trainer Ronald Frank am Samstag zur Verfügung, da neben Sally Topp auch Eva-Maria Passow, Ivana Vujica und Slavka Durdic aus unterschiedlichen Gründen nicht eingesetzt werden konnten. Somit fehlten gleich drei etatmäßige Spielmacherinnen. Trainer Ronald Frank war wieder einmal zum Improvisieren gezwungen. Er beorderte zunächst Vivien Erdmann auf die Position im mittleren Rückraum und hatte damit Erfolg. Mit einem 6:1-Blitzstart legten die Wismarerinnen schon in den ersten acht Minuten den Grundstein zum späteren Heimsieg. Allen Widrigkeiten zum Trotz fegten die TSG-Damen in der Anfangsphase über das Parkett und hatten sich beim 11:4 nach gerade einmal 13 Minuten bereits einen sieben Tore Vorsprung erarbeitet. Ronald Frank versuchte an der Seitenlinie vergeblich seine Spielerinnen zu bremsen, sie hielten das Tempo auch weiter extrem hoch. Fast schien es, als hätten sie etwas gut zu machen. Begünstigt von einigen Fehlentscheidungen der beiden jungen Schiedsrichterinnen bauten die Hansestädterinnen ihren Vorsprung kurz vor der Pause auf eigentlich beruhigende neun Tore aus (19:10/28.). Wer aber geglaubt hatte, dies sei bereits die Vorentscheidung in einer einseitigen Partie, der sah sich in der zweiten Hälfte getäuscht. Nach dem Wechsel kontrollierte Wismar zunächst weiter das Geschehen und verwaltete — nun mit deutlich weniger Tempo — den Vorsprung aus der ersten Halbzeit. Doch schon beim Zwischenstand von 23:19 (43.) deutete sich an, was von vielen eigentlich nicht mehr für möglich gehalten wurde: Oyten fand noch einmal zurück ins Spiel. Spätestens als die die Schiedsrichterinnen endgültig den Überblick über das Geschehen auf dem Feld verloren und mit ihren hanebüchenen Entscheidungen Wismarer Fans und Mannschaft gegen sich aufbrachten, riss der Wismarer Spielfaden. Das hohe Tempo der Anfangsphase machte sich zusätzlich bemerkbar und auf der Bank fehlten in der Schlussphase die Alternativen. So gelang es dem TVO fünf Minuten vor dem Ende den Anschlusstreffer zum 29:28 zu erzielen. Auch nach dem spielentscheidenden 30:28 durch Jennifer Kriegsmann vier Minuten vor dem Ende hatten die Gäste noch genügend Chancen, zumindest ein Unentschieden zu erreichen. Mit ein wenig Glück retteten die Wismarerinnen allerdings den knappen Vorsprung über die Zeit und feierten einen wichtigen Erfolg im Kampf um die Meisterschaft in der dritten Liga. „Wir mussten am Ende zwar dem hohen Tempo der ersten Hälfte Tribut zollen, ich hatte allerdings zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, dass wir dieses Spiel noch verlieren könnten“, erklärte Trainer Ronald Frank auf der anschließenden Pressekonferenz und demonstrierte damit auch sein Vertrauen in die Mannschaft, dass schon am Donnerstag wieder gebraucht wird. Dann treffen die Wismarerinnen um 19 Uhr im Nachholspiel auf den Bundesliganachwuchs des Buxtehuder SV. Die Statistik TSG Wismar spielte mit: Steiner, Borkowski, Brinkies 3, Kriegsmann 2, Tegler 8, Lübke, Blum 2, Dürl, Pinkohs 4, Erdmann 11/2 Strafminuten: TSG: 4, Oyten: 2 Siebenmeter: TSG: 3/2, Oyten: 7/4 Spielfilm: 6:1 (8.), 11:4 (13.), 15:7 (18.), 19:12 (HZ.), 23.18 (40.), 16:21 (48.), 29:26 (53.), 29:28 (59.) Zuschauer: 620 Martin Nowack

Wismar - TSG-Team zittert sich zum Sieg