Werder Bremen will TSG-Team die Punkte abknöpfen

Erster gegen Zweiter — mehr sportliche Qualität geht kaum. Mehr Spannung aber auch nicht. Die Ausgangslage vor dem wichtigen Spiel zwischen der TSG Wismar und Werder Bremen morgen ab 16 Uhr in der Sporthalle an der Bürgermeister-Haupt-Straße ist klar. Für die Gäste aus Bremen geht es um die allerletzte Chance im Kampf um die Tabellenspitze. Nur mit einem Sieg erhalten sie sich ihre Chancen auf die Meisterschaft und damit die Möglichkeit aufzusteigen. Nicht weniger als der Aufstieg war aber das Ziel, dass Werders Coach Radek Lewicki vor der Saison ausgegeben hatte. Zuletzt hat er sich aber mehrfach darüber geärgert, dass seinem Team regelmäßig die Favoritenrolle zugeschoben wurde. Nicht nur deshalb ruderte er in den letzten Wochen verbal etwas zurück, sprach seinem Team zwischenzeitlich sogar alle Chancen auf den Aufstieg ab und versucht auch vor dem Spiel in Wismar zumindest in der Öffentlichkeit den Druck von seinen Spielerinnen zu nehmen. „Wir können dort völlig befreit aufspielen, das ist unser Vorteil”, wird Lewicki im Weser-Kurier zitiert. Dass die Bremer so leicht die Segel streichen, glaubt in Wismar hingegen niemand. Der zweitbeste Angriff und die beste Abwehr der Liga werden die TSG-Damen vermutlich stärker fordern, als alle anderen Gegner bisher. Schon im Hinspiel machten die Grün-Weißen deutlich, warum ihr Anspruch eigentlich nur der Aufstieg sein kann. Vor allem in der ersten Hälfte hatte Wismar Probleme mit der Spielweise der Bremerinnen, konnte sich aber nach der Pause in der Deckung deutlich steigern und erkämpfte sich am Ende ein verdientes 23:23-Unentschieden. Wenn der SV Werder überhaupt eine Schwäche hat, dann ist es wohl die Auswärtsbilanz. Alle drei bisherigen Saisonniederlagen kassierten sie in fremden Hallen, der einzige Punktverlust vor heimischem Publikum stammt aus dem Wismar-Spiel. Zuletzt setzte es gar zwei schmerzliche Niederlagen hintereinander in Altlandsberg und beim Dritten VfL Oldenburg II. Zu diesem Spiel waren Wismars Trainer Ronald Frank und einige Spielerinnen extra nach Oldenburg gereist, um sich vorab schon mal ein Bild vom SVW zu machen. „Da kommt einiges auf uns zu. Bremen spielt sehr variabel und ist von allen Positionen gefährlich. Damit wir auch in diesem Spiel bestehen können, bedarf es höchster Konzentration von der ersten Sekunde an und vollen Einsatz über die gesamten 60 Minuten”, lässt Trainer Ronald Frank keinen Zweifel an der Schwere der Aufgabe aufkommen. „Von Nervosität ist bei den Mädels nicht zu spüren, höchstens positive Anspannung. Wir freuen uns so sehr auf dieses Spiel und unser Publikum. Die letzten Heimspiele waren stimmungsmäßig schon der Wahnsinn. Für solche Spiele lebt man ja als Sportler und deshalb werden wir auch gegen Bremen wieder alles geben, damit unsere Fans mit uns zusammen einen tollen Nachmittag erleben und zufrieden nach Hause gehen können“, ergänzt Ronald Frank und spricht damit die positive Entwicklung der Zuschauerzahlen bei der TSG an. Für die Partie gegen Bremen rechnen die Verantwortlichen der TSG erneut mit mehr als 1000 Zuschauern und empfehlen daher allen Besuchern rechtzeitig anzureisen. Martin Nowack

Wismar - Werder Bremen will TSG-Team die Punkte abknöpfen