Wildschweinjagd: Land wertet Pürzelprämie als Erfolg

Die Pürzelprämie für erlegte Wildschweine wertet das Landwirtschaftsministerium als großen Erfolg. Gleichzeitig werden Überlegungen angestellt, neue Strategien für die Wildbretvermarktung im Land zu finden. Auf Anfrage der OZ sagt Ministeriumssprecher Max Rentner: „Die Pürzelprämie des Landes ist generell ein Erfolg.“ Die Einführung dieser Aufwandsentschädigung in Höhe von 25 Euro pro erlegtem Stück Schwarzwild habe die Strecke von mehr als 96 000 Wildschweinen im Jagdjahr 2019/2020 erst möglich gemacht. Prämie verdoppelt: Aus Sorge vor dem Einschleppen der Afrikanischen Schweinepest (ASP) hatte das Land die Prämie für Pürzel (Schwanz vom Wildschwein) ab Dezember 2020 von 25 auf 50 Euro erhöht. „Die Verdoppelung auf 50 Euro wird ihr Ziel nicht verfehlen und ist seitens der Jägerschaft und auch seitens der Landwirtschaft als sehr gutes Signal gewertet worden“, so das Ministerium. Noch keine Zahlen: Mögliche Effekte der erhöhten Prämie könnten zum jetzigen Zeitpunkt nicht mit Zahlen belegt werden. Erst nach Abrechnung und Erfassung der Pürzel sei eine Aussage möglich. Max Rentner: „Bezogen auf das laufende Jagdjahr 2020/2021 lassen die Abschussmeldungen und die Abrechnung der Pürzelprämie den Schluss zu, dass mit einer ähnlich hohen Strecke wie im Vorjahr zu rechnen ist.“ Das Jagdjahr endet am 31. März. Die meisten Treibjagden enden im Januar. Jäger diskutieren Probleme: In der Jägerschaft werden fehlende Absatzmöglichkeiten und fallende Fleischpreise diskutiert. Es gibt Stimmen, die einen gezielteren Einsatz der Pürzelprämie fordern, um die Vermarktung zu stärken und den Ankauf zu fördern. Dazu sagt das Ministerium: „Es gibt derzeit keine Überlegungen, die Prämie zugunsten von Vermarktung und Ankauf fallen zu lassen. Dessen ungeachtet prüft das Land, ob Möglichkeiten bestehen, neue Strategien für die Wildbretvermarktung im Land zu finden, um die Abhängigkeit der Jäger von Großhandel und Gastronomie zu verringern.“ Mit der Pürzelprämie in Höhe von 50 Euro werde ein Anreiz für die Erlegung von Schwarzwild in Zeiten geringer Wildbretpreise geschaffen. Das Ministerium wisse um den höheren Aufwand für die Erlegung und die Vermarktung von Schwarzwild unter den durch die Corona-Pandemie bedingten Einschränkungen. Der organisatorische Aufwand für Gemeinschaftsjagden sei höher, Jagdgäste seien nicht gewollt und der Vermarktungsaufwand für Wild sei gestiegen. Lesen Sie auch Straßenprojekt in Wismar: Tunnel und Kreisel statt Hochbrücke und Ampeln Wismar: So wird die neue Unterführung in der Poeler Straße gebaut Wismarer: Sohn ist Nationaltrainer bei Vierschanzentournee im Skispringen Von Heiko Hoffmann