Wismar: Anrufe sogar aus Bayern für Corona-Impftermin

Bei der Vergabe von Terminen in den „Impfpraxen“ in Nordwestmecklenburg gibt es noch immer Probleme mit der Landeshotline. Das hat der Landkreis NWM am heutigen Sonnabend bestätigt. An der Lösung werde gearbeitet. Aus aktuellem Anlass appelliert Landkreis-Sprecher Christoph Wohlleben: „Auch wenn diese Praxen bereits bekannt sind und das Projekt der Zusammenarbeit mit Hausarztpraxen ein erhebliches Medienecho ausgelöst hat, weisen wir noch einmal ausdrücklich darauf hin, dass Termine nicht direkt über die Praxen vergeben werden. Vor allem nicht an Personen, die aus anderen Bundesländern, sogar aus Bayern, anrufen.“ Minimaler Testbetrieb: Die Anzahl der Anrufe bei den Praxen habe teilweise stark zugenommen. Derzeit findet in den Praxen nur ein minimaler Testbetrieb statt. Das werde auch in der kommenden Woche so bleiben. Wohlleben: „Wir informieren, sobald die reguläre Anmeldung über die Landeshotline reibungslos funktioniert und bitten alle Impf-Interessenten bis dahin weiter um ein wenig Geduld oder um Terminanfragen über die Landeshotline für das Impfzentrum in Wismar, sofern ein Schreiben der Landesregierung vorliegt.“ Es bleibe weiterhin dabei, dass wegen der geringen Lieferungen an Impfdosen für Erstimpfungen auch dort nur ein sehr eingeschränkter Impfbetrieb stattfinden kann. Inzidenzwert wieder über 50: Am Sonnabend, 23. Januar, wurden zwölf neue Covid19-Infektionen vom Gesundheitsamt Nordwestmecklenburg an das Landesamt für Gesundheit und Soziales MV gemeldet. „Die Inzidenz in unserem Landkreis steigt damit heute wieder über die 50 auf 51,5“, so Landkreis-Sprecher Christoph Wohlleben. Am Freitag war der Wert bei 45,8. Die Zahl der Infizierten in Quarantäne ist leicht auf 135 angestiegen. Inklusive Kontaktpersonen sind 351 Menschen von Quarantäne-Maßnahmen betroffen. Unterhalb der 50er Grenze befindet sich in MV nur Rostock mit 37,3. Vorpommern-Greifswald hat mit 196,9 wieder den höchsten Wert. Der Landesdurchschnitt bleibt relativ konstant bei 106,3. „Unter den neuen Fällen sind erneut mehrere Mitarbeiter von Gesundheits-Einrichtungen außerhalb des Landkreises. Die weiteren Fälle sind ebenfalls hauptsächlich auf Infektionsketten innerhalb des beruflichen Umfeldes zurückzuführen“, so Wohlleben. Hotspot Strandklinik Boltenhagen: Noch am Freitagabend wurde eine Allgemeinverfügung für die Strandklinik in Boltenhagen erlassen. Vorausgegangen war ein positiver Test bei einem Patienten. „In sehr kooperativer und guter Zusammenarbeit mit der Klinikleitung arbeitete das Gesundheitsamt direkt vor Ort und lies nach einer ersten Analyse der möglichen Kontaktketten sicherheitshalber umfängliche Abstrichtests bei mehr als 200 Patienten und Beschäftigten durchführen. Diese Tests ergaben insgesamt elf weitere positive Fälle“, informiert der Sprecher des Landkreises. Ein Aufnahmestopp in der Einrichtung war bereits verhängt worden. Mit der nun erlassenen Allgemeinverfügung wird die Klinik vorerst bis zum 31. Januar geschlossen. Die von der Allgemeinverfügung betroffenen Patienten würden ihre Quarantäne nach der Heimreise in den eigenen vier Wänden antreten. In den meisten Fällen stammen die Patienten aus anderen Landkreisen. Für einige Beschäftigte gelte eine so genannte Arbeitsquarantäne, um die verbliebenen Personen weiterhin versorgen zu können. Lesen Sie auch Datingportal „Spotted Landwirtschaft“ sorgt für Hochzeit in Reinstorf Wismar: Neuer Veranstalter verändert das Schwedenfest Wismar: Schwierige Arbeit für Betreuungsservice in Pflegeheimen Von Heiko Hoffmann