Wismar: Drogerie dm eröffnet Corona-Schnelltestzentrum

„Das hat nur gekitzelt, ich war kurz davor, zu niesen“, kommentierte Nancy Hartleib nach ihrem Coronaschnelltest. Als Filialleiterin in der Wismarer dm-Drogerie gehörte sie am Donnerstag Mittag zu den ersten Probanden. Die Drogeriekette will in den nächsten Wochen deutschlandweit gut 1000 solcher Schnelltestzentren eröffnen. Das Zelt auf dem Wismarer Supermarkt-Parkplatz in der Zierower Landstraße ist für Mecklenburg-Vorpommern das erste Testzentrum. Weitere sind in Schwerin, Rostock, Greifswald und Stralsund geplant. Der Corona-Test bei dm ist kostenlos: „Ja, der Test ist kostenlos“ – mit einer Engelsgeduld beantworten die Kolleginnen vom Testteam die Fragen der Passanten. Das Zelt fällt auf, die Supermarkt-Besucher bleiben stehen, fragen nach. Manch einer würde sich spontan gerne testen lassen. Das geht regulär nicht, aber mit Glück und dem Smartphone in der Hand ist zeitnah und vor Ort ein freier Termin verfügbar. Bildergalerie: So läuft der Schnelltest bei dm in Wismar Die Resonanz zum Eröffnungstag war groß. „Ab Mittwoch, 16 Uhr, konnte man die Termine online buchen“, erzählt dm-Gebietsverantwortliche Susan Petzold. 32 Menschen hatten sich für den Nachmittag angemeldet. Manch einer hatte vor Ort noch Glück. Am Eröffnungstag waren noch zehn Termine frei. „Am Tag wollen wir erstmal 74 Tests schaffen, wir testen alle fünf Minuten. Dann werden wir ab übernächste Woche die Frequenz auf alle vier Minuten reduzieren und schaffen 84 Tests am Tag“, rechnet Susan Petzold vor. Anmeldung läuft über die dm-App: Sprich: Schnelltest nur mit Termin. „Den gibt es online über unsere dm-App oder unsere Webseite“, erklärt Nancy Hartleib einem älteren Ehepaar. Die haben so eine Technik nicht, aber die Enkelkinder können helfen. „Dann melden Sie sich an, geben Ihre Daten ein und drucken den QR-Code einfach aus“, rät Nancy Hartleib. Das wollen die Senioren so versuchen. Dank Termin ruft Testerin Stefanie Zeneli den Probanden direkt an den Zelteingang. „Einmal schnäuzen bitte“, so ihre Anweisung. Im Zelt folgt die Registrierung, Nancy Hartleib zeigt den QR-Code für ihren eigenen Test einfach auf dem Smartphone vor. Dazu den Personalausweis. Das geht dank der vorherigen digitalen Anmeldung schnell und unkompliziert. Das Ergebnis kommt auf das Smartphone: Kurze Zeit später macht Stefanie Zeneli den Abstrich im vorderen Nasenbereich. „Fünfmal links und fünfmal rechts drehen“, erklärt sie ihrer Probandin. Nancy Hartleib muss dann eine Minute warten, bis das OK kommt, dass genügend Testmaterial entnommen wurde und die Kontrolllinie sichtbar wird. Dann kann sie das Zelt verlassen und macht Platz für den nächsten Testwilligen. Das Ergebnis kommt per Mail aufs Smartphone. Damit könne man in den nächsten 24 Stunden einkaufen gehen – beispielsweise bei Deichmann im nahen Supermarkt. Manch ein Proband ist verunsichert. „Was, wenn der Test positiv ist?“, fragt ein Mann beim Vorbeigehen. „Dann müssen wir das dem Gesundheitsamt melden und Sie müssen zum PCR-Test“, erklärt Susan Petzold. Es gehe ja darum, infizierte Menschen ohne Symptome zu identifizieren und so weitere Übertragungen und damit im Ernstfall schwere Verläufe und Todesfälle zu unterbinden. Der PCR-Test im Labor gibt letzte Gewissheit über eine Infektion mit dem Coronavirus. Lesen Sie auch Wismar: Corona-Testzentrum ist umgezogen – so bekommt man einen Termin Wismar: Hunderte lassen sich mit Astrazenca impfen – das sagen Leser Montag live im Internet: OZ-Forum mit den vier Kandidaten für die Landratswahl in NWM Getestet werden nur Menschen ohne Corona-Symptome: Dabei gehe es nicht nur um die Möglichkeit, für 24 Stunden dank Negativbescheid shoppen zu dürfen. „Der Test gibt Sicherheit, wenn man die Großeltern besuchen will“, macht Susan Petzold auf den noch wichtigeren Aspekt aufmerksam. „Wir brauchen mehr solche privaten Initiativen“, dankte Bürgermeister Thomas Beyer bei der Eröffnung. Getestet werden nur Menschen ohne Corona-Symptome. „Mit Symptomen sollte man sich erst einmal an seinen Hausarzt telefonisch wenden, der kennt das weitere Vorgehen“, so Susan Petzold. Gemeinsam mit der Landesregierung Baden-Württemberg hat die Drogeriekette Anfang März das Vorhaben gestartet, bei den Märkten kostenfreie Corona-Antigen-Schnelltests anzubieten. Von Nicole Hollatz

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