Wismar leuchtet am Montag rot – Veranstalter wollen ihre Branche retten

Die Hansestadt Wismar beteiligt sich an der bundesweiten Aktion „Nacht des Lichts“. In der Nacht vom 22. auf den 23. Juni sollen markante Gebäude in Deutschland in Rot erstrahlen. Das Theater wird sein Foyer erleuchten lassen, das Rathaus wird von der Firma „Sound & Light Wismar“ zusammen mit der Veranstaltungszentrale der Hansestadt Wismar beleuchtet. Auch der Studentenclub Block 17 will seinen Club anstrahlen. Genau wie die Hansekontor GmbH ihre gepachtete Markthalle. Es handelt sich um eine deutschlandweite Aktion. Fast 4000 Gebäude sind dafür angemeldet worden - überwiegend von Firmen aus der Veranstaltungs- und Eventbranche. Sie wollen mit der Lichtaktion auf ihre Situation seit Einführung der Maßnahmen wegen der Corona-Pandemie aufmerksam machen. Die roten Gebäude seien ein leuchtendes Mahnmal und ein flammender Appell der Veranstaltungswirtschaft zur Rettung der Branche, die echte Hilfe anstelle von Kreditprogrammen benötige, heißt es in einer Pressemitteilung der Organisatoren. Sie fordern einen Branchendialog mit der Politik, um gemeinsam einen Weg aus der Krise zu finden. Veranstaltungen nicht wirtschaftlich: Jegliche Art von Großveranstaltungen sind aufgrund der Covid-19-Krise untersagt. Business Events, Tagungen, Kongresse, Konzerte, Festivals oder Theateraufführungen - überall dort, wo Menschen zusammenkommen, um gemeinsam Darbietungen zu erleben oder sich zu relevanten Themen auszutauschen, dürfen Veranstaltungen, wenn überhaupt, nur unter umfangreichen behördlichen Auflagen durchgeführt werden. Dies führt dazu, dass Veranstaltungen insgesamt zurzeit nicht mehr wirtschaftlich durchführbar sind. An der Markthalle Wismar geht das Licht um 21 Uhr an. Außerdem ist eine Kundgebung angemeldet worden – falls Sympathisanten vorbeischauen und mit den Veranstaltern ins Gespräch kommen möchten. Gespräch mit der Politik gesucht: Veranstalter suchen seit Wochen das Gespräch mit der Landesregierung, um zusammen Lösungen zu finden. „Wir haben Konzepte eingereicht, immer wieder angerufen und um Kontaktaufnahme gebeten, aber niemand rührt sich“, ärgert sich Burkhard Golla, der für das Agenturhaus unter anderem Messen organisiert, wie die Lebensart auf Gut Brook oder die Hanseschau in Wismar. Statt zu antworten, werde die Zuständigkeit in Schwerin von einem zum anderen geschoben. „Das halte ich politisch für sehr bedenklich“, betont er. Von Kerstin Schröder