Wismar öffnet wieder den Abfallwirtschaftshof

Nach der Wiederöffnung der Stadtbibliothek und des Stadtarchivs am Montag bereitet die Hansestadt die nächsten Schritte zur Rückkehr ins normale Leben vor. Der Abfallwirtschaftshof in Müggenburg wird am kommenden Montag, 27. April, wieder geöffnet. Das wird viele Wismarer freuen. Seit dem 18. März war der Hof für private Anlieferungen gesperrt. „Der EVB freut sich, den Kunden des Abfallwirtschaftshofs seinen Service wieder anbieten zu können und bittet alle Besucher, um längere Wartezeiten zu vermeiden, auch frequenzschwächere Zeiten zu nutzen“, so Stadtsprecher Marco Trunk. Gravierende Einschränkung: Nun steht die Öffnung zu den regulären Zeiten bevor. Wegen der Maßnahmen zum Gesundheitsschutz für Bürger und den Mitarbeitern „ist mit zeitlichen Verzögerungen bei der Annahme zu rechnen“, so die Stadt. Auf dem Betriebsgelände dürfen sich beispielsweise nur maximal drei Anlieferfahrzeuge gleichzeitig aufhalten. Das Personal will diese Regelung über den Einlass an der Schranke durchsetzen. Eine gravierende Einschränkung müssen Wismarer hinnehmen: „Coronabedingt wird die kostenlose Annahme von Sperrmüll eingestellt. Sie können jedoch weiterhin die kostenlose Abholung von Zuhause mit Termin in Anspruch nehmen“, so Marco Trunk. Seit dem neuen Jahr hatten Wismarer die Möglichkeit, Sperrmüll in haushaltsüblichem Umfang – bis zu drei Kubikmeter – kostenlos beim Abfallwirtschaftshof abzugeben. Vorher kostete der angefangene halbe Kubikmeter sechs Euro. So sind die Öffnungszeiten des Kleinanliefererbereiches in Müggenburg: montags 8 bis 18 Uhr, dienstags bis freitags 8 bis 16 Uhr, samstags 8 bis 13 Uhr. Die kostenlose Annahme von Sperrmüll wird coronabedingt eingestellt. Wismarer können jedoch weiterhin die kostenlose Abholung von Zuhause mit Termin in Anspruch nehmen. Bitumen, Teer und teerhaltige Produkte müssen zukünftig gewogen werden. Dazu sollen auch private Anlieferer nur von Montag bis Freitag zu den Öffnungszeiten die Fahrzeugwaage und nicht die Kleinanliefererspur befahren. Die Mitarbeiter erteilen gerne telefonisch Auskunft unter 03841-283055. Weitere Einrichtungen sollen öffnen: Als nächstes will die Stadt zum Beispiel das Bürger-Service-Center wieder öffnen. Dafür gibt es aber noch keine genauen Informationen. Diskutiert werden auch die Kfz-Zulassung und die Tourist-Information. Der Bürgerpark und Tierpark sind seit Montag, 20. April, für Besucher wieder geöffnet. Auch die Altstadt ist seit Montag deutlich belebter als in den fünf Wochen davor. In den meisten Läden kann wieder eingekauft werden. Teilweise Maskenpflicht: Noch aktueller als zuletzt ist das Thema Schutzmasken. Ab Montag, 27. April, besteht eine Atemschutzpflicht im öffentlichen Personennahverkehr in MV. Wer Taxi, Bus oder Bahn fährt, muss eine Maske tragen. Wer gegen diese Pflicht verstößt, müsse damit rechnen, dass er nicht transportiert wird, erklärte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) am Dienstag. Denkbar sei auch ein Bußgeld in Höhe von 25 Euro. Außerdem gilt ab dem 27. April Maskenpflicht in Geschäften. Diese gibt in der Stadtbibliothek Wismar bereits seit der Wiedereröffnung am Montag. Besucher werden gebeten, eigene Masken (einfache Stoff- oder Papiermasken zur Mund-Nasen-Bedeckung) mitzubringen. Dennoch stellt sich die Frage, wie verfahren wird, wenn jemand ohne Maske kommt. Nach Angaben der Stadt können Erwachsene eine Einwegmaske erhalten, die von der Stadt bereitgestellt werde. Kinder bekämen sogar eine Stoffmaske geschenkt. Ehrenamtliche haben bunte Kindermasken genäht. Wer bekommt die Masken? Die Stadt hat Atemschutzmasken gekauft. „Insgesamt wurden 40000 Stück gekauft. Die Stadt hat dafür einen mittleren fünfstelligen Betrag bezahlt“, so Sprecher Marco Trunk, der weiter sagt: „Die Masken sind für Mitarbeiter der Hansestadt Wismar, Einrichtungen der Hansestadt sowie Eigen- und Fremdbetriebe, Pflegeeinrichtungen, Physiotherapien und Arztpraxen.“ Pflegeeinrichtungen, Arztpraxen und Betriebe, die keine Masken hatten, seien von der Stadt unterstützt worden. Trunk: „Sie bekamen die benötigten Masken zum Einkaufspreis durchgereicht.“ Das tägliche OZ Corona-Update als Newsletter Alle News zum Coronavirus in Mecklenburg-Vorpommern täglich gegen 19 Uhr im E-Mail-Postfach Auch die Aktion mit den Näherinnen und fleißigen Helfern im Hintergrund habe viel gebracht, so Marco Trunk: „Hier wurden weit über 1000 Stück selbst gefertigter Masken kostenlos an bedürftige Einrichtungen und Personen ausgegeben.“ Preise für Masken gehen durch die Decke: Grundsätzlich will die Stadt Masken dort zur Verfügung stellen, wo sie Pflicht für den Bürger sind. Allerdings hofft die Verwaltung auf das Mitwirken der Bürger, denn die Preise für Masken sind in der Corona-Krise durch die Decke gegangen. So hat ein Anbieter 5000 Mundabdeckungen aus Mikrofaser mit Gummibändern zum Stückpreis von 2,95 Euro oder 10000 zertifizierte medizinische Mund-Nasen-Schutzmasken zum Einzelpreis von 2 Euro angeboten. Ein Wismarer Bürger hat am Mittwoch erzählt, dass er 50 Wegwerfmasken für den Einmalgebrauch für 50 Euro, einschließlich Expresszuschlag bei Lieferung im Mai) und weitere 50 dieser Masken für 20 Euro bei Lieferung im Juni bestellt hat. Lesen Sie auch: Digitale Kaffeeküche: So arbeiten Wismarer Unternehmen im Homeoffice zusammen Maskenpflicht gilt auch in Bibliotheken Mecklenburg-Vorpommerns Läden und Parks wieder offen: So war der erste Tag der Corona-Lockerungen in Wismar Von Heiko Hoffmann

Wismar öffnet wieder den Abfallwirtschaftshof – aber mit Einschränkungen