Wismarer Extremsportlerinnen marschieren kostümiert 100 Kilometer für guten Zweck

100 Kilometer marschieren ist schon anstrengend. Dabei auch noch Bücher, Spiele und Plüschtiere tragen, macht es gleich doppelt so schwer. Das haben Christiane Lenz und Michaela Kairies auf ihrem Spendenmarsch durch Wismar gemerkt. Eigentlich wollten die beiden Wismarerinnen am 31. Oktober beim 100-Kilometer-Marsch in Hamburg an den Start gehen. Doch der ist kurzfristig abgesagt worden. Deshalb haben sie sich schnell einen Plan B ausgedacht – mit dem Ziel: etwas für Kinder und Jugendliche tun. Route führt zu Haustüren: Hunderte junge Leute aus finanzschwachen Familien betreut der Verein „Licht am Horizont“ jedes Jahr. Für ihn haben die Extremsportlerinnen ihre Laufschuhe geschnürt und eine Route durch die Stadt organisiert – mit Stopps vor vielen Haustüren: An denen haben Christiane Lenz und Michaela Kairies geklingelt, um Spenden einzusammeln. „Im Vorfeld haben uns viele Freunde ihre Unterstützung zugesagt, danach haben wir unsere Tour geplant“, berichtet Michaela Kairies. Durch die Gartenstadt, den Ostseeblick und den Friedenshof sind sie marschiert und haben Spielzeug und Süßes eingesammelt. Unterstützung in Form von kräftigen Oberarmen haben die zwei von Christiane Lenz Ehemann Mirko und Marco Maroßnek bekommen. Letzterer ist Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Friedenshof und hat bis zum Kilometer 36 durchgehalten. Dann ist für ihn Schluss gewesen, während die Frauen weitermarschiert sind. Mehr zum Thema: 100 Kilometer geschafft: Wismarerinnen marschieren fast 21 Stunden bei strömendem Regen Dunkelheit macht müde: Weil sie sich für den guten Zweck aufgemacht haben, haben sie keinen neuen Rekord angepeilt. Sondern: „Dass wir unter 24 Stunden bleiben“, berichtet Michaela Kairies. Das haben sie geschafft: nach 22 Stunden und 16 Minuten waren die 100-Kilometer-Marke erreicht sowie mehrere große Kartons mit Spenden gefüllt. Auch Bargeld haben die Frauen bekommen – insgesamt 320 Euro. „Vermutlich wird es noch ein bisschen mehr, weitere Beträge sollen noch eingehen“, freut sich die Wismarerin über die gute Ausbeute. Die haben sie kontaktlos entgegengenommen und kostümiert. Denn weil der Marsch am Halloween-Abend stattfand, sind Christiane Lenz und Michaela Kairies mit roten Teufelchen-Hörnern und aufgeschminkten Gesichtsnarben marschiert. Die Herbstdunkelheit hat ihnen dabei ziemlich zu schaffen gemacht. „So lange sind wir noch nie im Dunkeln unterwegs gewesen, das hat uns ziemlich müde und schlaftrunken gemacht“, erzählt die Sportlerin. Nach der Absage des Mega-Marsches in Hamburg wollten beide unbedingt einen Ersatz finden. „Wir müssen schließlich im Training bleiben.“ Denn nach dem Marsch ist vor dem nächsten Marsch. Der nächste offizielle ist im März geplant – beim 120-Kilometer-Ultramarsch durch Berlin. Lesen Sie auch 100 Kilometer geschafft: Wismarerinnen marschieren fast 21 Stunden bei strömendem Regen Auf dem Weg: Zwei Wismarerinnen laufen gerade 120 km um den Marktplatz Ziel erreicht: Diese Wismarerinnen sind 327-mal um den Wismarer Marktplatz gelaufen Von Kerstin Schröder