Der Holzverarbeiter Wismar Pellets behauptet sich in schwierigem Marktumfeld. Pro Tag produziert das Werk derzeit 550 bis 600 Tonnen Pellets, vor allem aus Fichten- und Kiefernholz. Die vor zwei Jahren gegründete Firma entstand nach der Insolvenz des Wismarer Brennstoff-Herstellers German Pellets. Ein Großteil der in der Produktion beschäftigten Mitarbeiter war in das neue Unternehmen übernommen worden. Laut Geschäftsführung hat die Firma aktuell rund 65 Mitarbeiter. Jetzt seien auch durch die Insolvenz verlorengegangene Geschäftsanteile an einem Pellets-Händler in Süddeutschland zurückgekauft worden, bestätigte am Montag ein Firmensprecher. Das Wismarer Unternehmen habe die Mehrheit an der Best Pellets Handelsgemeinschaft Karlsruhe (Baden-Württemberg) übernommen. Die übrigen Anteile halte die dortige Raiffeisengenossenschaft. Die Best Pellets GmbH habe in ihren Niederlassungen rund 20 Mitarbeiter, drei davon in Wismar.
Das Wismarer Pelletswerk war 2005 im Rahmen der Holzcluster-Ansiedlungen in der Nähe des Seehafens gebaut worden. Die damalige German Pellets GmbH mit zeitweise 19 Standorten in Deutschland, Österreich und den USA entwickelte sich nach eigener Darstellung zum weltweit größten Produzenten und Händler von Holzpellets, rutschte aber 2016 in die Pleite. Im Rahmen des Insolvenzverfahrens wurde das Unternehmen zerschlagen. Das Stammwerk in Wismar übernahm der US-Finanzinvestor Metropolitan Equity Partners (MEP).
Gegen Firmengründer Peter Leibold ermittelt wegen des Verdachts auf Insolvenzverschleppung, Betrug und Unterschlagung immer noch die Rostocker Staatsanwaltschaft. Leibold ist auch nach der Pleite weiter im Pelletsgeschäft aktiv. Zu Wismar Pellets gebe es aber keine Verbindungen mehr, betonte der Firmensprecher.
Ehlers Elke