Wismarer wirtschaften gut mit Wasser

In der Stadt der Wasserkunst spielte das kühle Nass schon immer eine wichtige Rolle. Damit auch zukünftige Generationen sich keine Sorgen ums Wasser machen müssen, wird seit 1993 am 22. März der Weltwassertag begangen. In diesem Jahr steht er unter dem Motto „Wasser und nachhaltige Entwicklung“. Für die Hansestädter scheint das kein Problem zu sein. Über das Rohrnetz der Stadtwerke Wismar sprudeln täglich 6000 bis 8000 Kubikmeter Trinkwasser aus den Armaturen. Der Durchschnitts-Wismarer verbraucht somit täglich etwa 95 Liter Wasser. Ein guter Wert, denn er liegt gut 30 Liter unter dem bundesweiten Schnitt von 126 Litern pro Person. Gewonnen wird das Wasser in Wismar mittels 28 Bohrbrunnen — davon sind zehn im Stadtteil Wendorf und 18 im Flöter Weg — aus dem natürlichen Grundwasser in 60 bis 90 Metern Tiefe. „Dabei ist das Wasser von so guter Qualität, dass es keiner weiteren Zusätze bedarf. Lediglich Eisen und Mangan werden bei der Aufbereitung in den Wasserwerken herausgefiltert“, erklärt Andreas Grzesko, Geschäftsführer der Stadtwerke. Ihm ist der Weltwassertag wichtig, insbesondere das diesjährige Thema. „Nachhaltigkeit ist für uns nicht nur ein Wort. Es bestimmt unser tägliches Handeln“, sagt er. So habe für ihn oberste Priorität, dass strenge Umwelt- und Qualitätsstandards eingehalten werden. „Bei der Abwasserentsorgung achten wir darauf, den Schutz der Ressourcen und die Funktionsfähigkeit der Gewässer und ihrer Ökosysteme zu gewährleisten“, erzählt Grzesko. Denn nur ein nachhaltiger Umgang mit den Wasserressourcen garantiere auf lange Sicht eine sichere Trinkwasserversorgung. „Nachhaltig ist Wasserwirtschaft, wenn sie generationenübergreifend gedacht wird“, erklärt Grzesko. Die kommunalen Strukturen in der Wasserwirtschaft seien dabei ein maßgeblicher Erfolgsfaktor. „Sie garantieren eine sichere Ver- und Entsorgung, höchste Qualität und eine umweltgerechte Behandlung des Abwassers“, sagt der Experte. Einer, der ohne ein durchdachtes Wasserkonzept gar nicht existieren könnte, ist das Erlebnisbad Wonnemar. 200 bis 300 Kubikmeter Wasser fließen hier am Tag durch die 15 Becken und sechs Rutschen. Zum Vergleich: Mit einem Kubikmeter Wasser lassen sich zehn Badewannen füllen. Durch Umkehrosmose wird das Wasser des Schwimmbades wieder aufbereitet. Das heißt, es wird mit Druck von allen unerwünschten Stoffen wie Chlorkohlenwasserstoffe oder Bakterien befreit und bekommt letztlich wieder Trinkwasserqualität. Das Wismarer Wonnemar ist aber nicht nur effizient, sondern auch beliebt: Etwa 1300 Besucher nutzen das Bad pro Tag. Außerdem lernten hier rund hundert Kinder im vergangenen Jahr schwimmen, verrät Marketing-Mitarbeiterin Susanna Gammius. Fast jeden Tag ist René Toelschow in der Schwimmhalle. Der 39-Jährige ist seit jeher vom Element Wasser fasziniert. Seine Karriere begann als Rettungsschwimmer, heute ist er Schwimmmeister und überwacht die Sicherheit beim Planschen. Denn die Wogen im Wellenbad können bis zu einem Meter hoch werden. Dafür beschäftigt das Wonnemar sechs Rettungsschwimmer, einen Auszubildenden und fünf Aushilfen im Bad sowie vier Badewärterinnen. Insgesamt arbeiten hier rund 60 Festangestellte und 100 geringfügig Beschäftigte. Weltwassertag 1992 wurde der Weltwassertag bei der UN-Weltkonferenz über Umwelt und Entwicklung in Rio de Janeiro beschlossen. Seit 1993 wird er alljährlich am 22. März begangen. Dabei steht er jedes Jahr unter einem anderen Motto. Ziel der Aktion ist es, auf die Bedeutung des Wassers als Lebensgrundlage, den Schutz der Wasservorkommen und deren nachhaltige Nutzung aufmerksam zu machen. Anne Kubik

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