Wismarerin im Homeoffice: Kinder malen Regenbogen an die Fenster

Eine tolle Kunsthausaufgabe für Erik (9). Er soll einen Regenbogen an das Fenster malen, als Gruß an alle anderen Kinder da draußen, mit denen er gerade nicht spielen darf. Gesagt, getan. Ich wollte ja eigentlich weiter Fenster putzen, jeden Tag drei. Seins hab ich erstmal aus dem Putzplan genommen – lohnt nicht. Und mit dem Wetter von gestern inklusive Schnee ist sowieso kein Fensterputzwetter. Großer Regenbogen: Mit Wassermalfarben haben wir einen großen Regenbogen über beide Fensterflügel gemalt. Ich gebe zu, ich musste erstmal googeln, in welcher Reihenfolge die Farben sein müssen. Ich will ihm ja nichts Falsches beibringen. „So Mama, jetzt schreib ich noch die Namen rauf!“ Ich bin verwirrt. „Welche Namen?“ „Na, von den ganzen Alten, die wir vermissen und nicht sehen dürfen!“ Da war ich gerührt! Die Bilder vom Fenster und vom kleinen Regenbogenmaler gehen nun per WhatsApp an die Großeltern und die Urgroßoma. Gemeinschaftsaktionen für geistige Nähe: Es ist schon spannend zu beobachten, wie gerade solche Gemeinschaftsaktionen erfunden werden. Gemeinschaft, ohne sich körperlich nah sein zu können. Ich hatte ja gehofft, dass das gemeinsame Singen Sonntags 18 Uhr aus dem offenen Fenster oder vom Balkon aus langsam aber sicher mehr Menschen in Wismar ansteckt – musikalisch, nicht viral! Die Wismarer waren zurückhaltend. Einige Fenster gingen auf zum Lauschen. Aber mitsingen? Egal wie schief? Haben sich nur wenige getraut. Leider. Die berühmte Zurückhaltung der Mecklenburger. Obwohl vom Gefühl viele doch gewollt hätten, aber sich nicht trauten. In den Straßen, wo einer anfing, haben die Nachbarn mitgemacht! Viel Zeit zum Fenstersingen: Die Wismarer Tourist-Info hatte einen Aufruf gestartet, was als nächstes in der Hansestadt gesungen werden könnte. Mein Vorschlag „Highway to hell“ war nicht ganz ernst gemeint, obwohl der Kantor konterte, das könne er auf der Orgel spielen. Ich bin ja dafür, dass wir die „Ode an die Freude“ solange jeden Sonntag singen, bis der ganze Mist vorbei ist. „Lasst uns das zur Tradition machen“, schrieb mir eine Freundin dazu. Meinen Kommentar, der Virus wäre erst besiegt, wenn alle mitsingen, sorgte für Angstschweiß bei ihr. „Das wird ein langer Weg!“ Wird es, egal ob beim Gesang oder Virus. Weiter lesen: Wegen Corona: Diese Gemeinden in NWM bieten Einkaufsdienste für Senioren an Wegen Corona: Busfahren in Wismar und NWM jetzt ohne Ticket möglich Über die Autorin Von Nicole Hollatz