Zwei Wismarer verteidigen Titel

Zweites Profi-Boxevent in der Wismarer Markthalle am Alten Hafen: Rund 400 Besucher waren gekommen, um zwölf Kämpfe zu sehen. Zu den Zuschauern gehörten auch Promis wie Ex-Profiboxweltmeister Artur Grigorian, Hagen Döring, der ehemalige Chef-Manager vom Sauerland-Boxstall und jetziger Chef-Manager des neuen Boxstalls „Z!Promotion“, sowie der Ex-Fußballprofi und jetzige Trainer Dietmar Hirsch. Im Mittelpunkt der Veranstaltung des PSP-Boxing-Profiboxstalls standen zwei Kämpfe um den IBF-International-Titel. In diesen erlebte das Publikum die aus Wismar stammende Steffi Schünke (Superfliegengewicht) und Frank Blümle (Halbschwergewicht) — er hatte jahrelang in Wismar als Amateur und für das Bundesligateam Hanse geboxt — als Titelverteidiger. Steffi Schünke traf auf Sonja Drobnjak aus Bosnien-Herzegowina. Letztere legte zwar ein gutes Tempo vor, doch Schünke verstand es, sich sowohl durch eine gute Deckung als auch durch gezielte Treffer zu behaupten. In den ersten drei Runden setzte sie ihrer Gegnerin so zu, dass sich diese nach technischem K.o. in der vierten Runde geschlagen geben musste. Unter dem Beifall der Zuschauer präsentierte Steffi Schünke ihren Meistergürtel. Frank Blümle, der von seinem Vater Ingolf sekundiert wurde, boxte gegen Adil Rusidi (Bosnien). Allerdings dauerte das Duell nicht lange. Blümle deckte Rusidi gleich mit Schlägen ein. Der letzte Treffer kurz vorm Ende der ersten des auf acht Runden angesetzten Kampfes war dann so kräftig, dass sich der Bosnier eine Platzwunde am Kopf zuzog. Die Entscheidung des Ringarztes auf Abbruch bescherte Frank Blümle einen schnellen Erfolg. Der Sieger freute sich zwar, wollte aber noch mehr zeigen: „Das ging mir einfach zu schnell. Ich hätte gerne über mehr Runden gekämpft.“ Auch der Wismarer David Wilcken (Schwergewicht) stieg in den Ring und gewann gegen den Tschechen Radim Kuriljak durch technischen K. o. in Runde eins. Die weiteren deutschen Faustkämpfer kamen aus Kiel, Hannover, Köln, Bochum und München. Zu den Gastakteuren zählten neben den Bosniern und Tschechen, Kroaten und Serben. Viel zu sehen bekamen die Boxfans in den meisten Kämpfen jedoch nicht. So endeten einige entweder durch technisches K. o. in den ersten beiden Runden oder durch eine für die Zuschauer nicht nachvollziehbare Aufgabe eines Gegners, der 80 Kämpfe im Startbuch hatte. „Von Profis, egal wie viele Kämpfe sie schon hinter sich haben, hätten wir weitaus mehr erwartet“, meinten einige Zuschauer. Andere brachten ihre Enttäuschung mit Aussagen wie „Fallobst gab es ja reichlich“ zum Ausdruck. „Auch wenn nicht alle Kämpfe die Erwartungen der Besucher befriedigen konnten, so freuen wir uns dennoch, dass wir hier in Wismar dieses Profi-Event durchführen konnten“, zeigte sich Enrico Schütze, Promoter und Manager von PSP-Boxing, zufrieden. Ich hätte gerne noch mehr gezeigt und über mehr Runden mit dem Gegner gekämpft.“Profiboxer Frank Blümle Daniel Koch

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